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36 Jahre Konkret CD

36 Jahre Konkret CD


Heft 10 2001

von konkret

   Als der Terrorangriff gegen die USA stattfand, war dieses Heft bereits in der Druckerei – mit einem Titel zur »Wehrmachtsausstellung im Kanzleramt« (s. Abb. und S. 38) und einem Interview mit der SPD-Vorständlerin Sigrid Skarpelis-Sperk über die voraussichtliche Zwangsversteigerung des Goethe-Instituts in Athen zugunsten der Opfer des SS-Massakers von Distomo auf Seite 3. Titel, Interview, Inhaltsverzeichnis und Editorial hat die Redaktion in letzter Minute ausgetauscht.

   Von Hermann L. Gremliza
An Moritz van Dülmen:

"Ihr Schreiben vom 12.8.2001

Sehr geehrter Herr van Dülmen,

nach Rückkehr aus dem Urlaub finde ich Ihr Schreiben betr. Nutzungsrecht »Rhein 1230,5« vor. Ihrer Bitte, ich möge dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung das Nutzungsrecht bezgl. meiner Mitwirkung bei der Performance von Peter Kees auf der Expo 2000 einräumen, kann ich nicht entsprechen. Wie dem Vertragstext zu entnehmen ist, will die Bundesregierung die geplante CD-Rom »im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit« einsetzen.

Es ist nicht der schlechteste Teil meiner Tätigkeit, die »Öffentlichkeitsarbeit« der Bundesregierung, nämlich die nationale Propaganda, nach Kräften zu stören. Mit bestem Dank für die Gelegenheit, die Sie mir mit Ihrer Anfrage geboten haben, grüßt freundlich

Hermann L. Gremliza"

   Im letzten Heft (S. 71) hat Jürgen Roth die Verleihung des Lessing-Preises der Stadt Hamburg an den rechten Essayisten und »Epodramatiker« Botho Strauß kommentiert. Da auch das Widerwärtige immer konkret ist, seien hier die Namen der Mitglieder jener Jury nachgetragen, die diese Entscheidung getroffen hat: Prof. Dr. Volker Gerhardt (Professor für Philosophie, Humboldt-Uni Berlin), Ulrich Greiner (Feuilletonredakteur, »Zeit«), Wend Kässens (Kulturredakteur, NDR), Dr. Ursula Keller (Leiterin des Literaturhauses Hamburg), Eberhardt Rathgeb (Feuilletonredakteur, »FAZ«), Prof. Dr. Birgit Recki (Professorin für Philosophie, Uni Hamburg) und Dr. Elsbeth Wolffheim (Publizistin, Hamburg).

   Auch das Auswärtige Amt betreibt Feindaufklärung, und so bekommen seine Informellen Mitarbeiter immer wieder Aufträge zum Studium subversiver Literatur. Zuletzt traf es Günter Joetze, seit 32 Jahren bundesdeutscher Diplomat und von 1995 bis 1999 Präsident der Bundesakademie für Sicherheitsfragen: Er mußte Jürgen Elsässers Buch Kriegsverbrechen. Die tödichen Lügen der Bundesregierung und ihre Opfer im Kosovo-Konflikt (konkret texte 27) durchlesen. Sein Befund: Der Band ist das »am wenigsten langweilige Beispiel jener in Deutschland florierenden Sondergattung der Verschwörungsliteratur«. Gerne gibt man das Kompliment für Joetzes eigenes Werk Der letzte Krieg in Europa? Das Kosovo und die neue deutsche Politik zurück, allerdings mit der Einschränkung, daß bei Joetze die Serben nicht Objekt, sondern Subjekt der Verschwörung sind.

Wer weiter mit kurzweiligen Verschwörungstheorien unterhalten werden möchte, kann Jürgen Elsässer am 2. Oktober in Dortmund (20 Uhr, Fachhochschule Sonnenstr. 96), zur Frankfurter Buchmesse am 10. Oktober in Bad Nauheim (20 Uhr, Brasserie Überflieger, Ernst-Ludwig-Ring 1) und am 22. Oktober in Detmold (20 Uhr, Alte Pauline, Bielefelderstr. 3) hören.

   »In einer Art Überkompensation für die Sünden von gestern fällt die Identifikation um so vorbehaltloser zugunsten der israelischen Seite aus«, schreibt die »Berliner Zeitung« über das von Hermann L. Gremliza herausgegebene Buch Hat Israel noch eine Chance? Palästina in der neuen Weltordnung (konkret texte 29). Immerhin, so der Rezensent, enthalte der Band »durchaus lesenswerte Stücke«. Wer sich von Gremlizas Überkompensation selbst ein Bild machen will, kann dies bei Lesungen und Diskussionen mit ihm am 12. Oktober in Frankfurt a. M. (20 Uhr, GegenBuchMasse, Asta der FH) und am 13. Oktober in Wuppertal (Konferenz: Israel, die Palästinenser und die deutsche Linke, Marx-Engels-Zentrum, 11-18 Uhr) tun.

   Das Gemischte Doppel Gremliza/Tomayer tritt auf: am 10. Oktober in Frankfurt a. M. (20 Uhr, Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5), am 11. Oktober in Bad Nauheim (20 Uhr, Brasserie Überflieger, Ernst-Ludwig-Ring 1).

   Korrekturen: Zwei Beförderungen, die die Redaktion im letzten Heft vorgenommen hat, müssen rückgängig gemacht werden: Thomas Gehrig, Koautor des Beitrags »Modell fitte Mitte«, ist promovierender, nicht »promovierter« Nachtportier, Klaus Zwickel ist IG-Metall-, nicht, wie es im gleichen Beitrag heißt, »DGB«-Vorsitzender. Der 20. Juli 2001 ist der 57., nicht der »52.«, wie auf Seite 31 behauptet, Jahrestag des Attentats auf Hitler gewesen.

   Korrekturhinweis zur Druckausgabe von Heft 10 (kunst & gewerbe): Der Titel der "Neufassung" der Wehrmachtsausstellung, die das Hamburger Institut für Sozialforschung vom 28. November bis 13. Januar 2002 in Berlins neuer Mitte ("Kunst-Werke") zeigt, lautet korrekt: "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944", nicht wie der Zahlendreher behauptet: 1914-1944.

   Ab 1. Oktober hat KONKRET eine neue Website:

www.konkret-verlage.de

   Da die Frankfurter Messeleitung für KONKRET einen, gelinde gesagt, unattraktiven Standplatz vorgesehen hat, verzichtet der Verlag in diesem Jahr auf eine Teilnahme an der Buchmesse. Das Buchmessen-Sonderheft »LITERATUR KONKRET« erscheint am 28. September (Thema: »Deutsche Popliteratur«).

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36