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36 Jahre Konkret CD

36 Jahre Konkret CD


Heft 06 2009

von konkret

   Leserservice (1)

"NPD-Blog.Info" heißt eine "Dokumentation über die NPD und menschenfeindliche Einstellungen". Dort erschien im Mai ein "Lesetip" zum Thema Antisemitismus:

"'Warum bin ich hier?' Diese Frage hat Michel Friedman seinen Eltern gestellt, die mit ihm aus Paris nach Frankfurt gezogen waren, und er lebt noch heute ‚mit einem großen Zweifel, ob das meinem persönlichen Leben gutgetan hat - meiner Seele hat es bestimmt nicht gutgetan - und ob es politisch der richtige Weg war'. Im Gespräch mit KONKRET-Herausgeber Hermann L. Gremliza spricht das Mitglied der CDU und der jüdischen Gemeinde vom Antisemitismus, der sich ‚vom Rand der Gesellschaft in die Mitte vorgeschoben hat', von ‚hellbrauner bis dunkelbrauner Sauce' bei den Funktionären der Vertriebenen und von seinem Platz ‚auf der Hitparade der Nazis'. Friedmans Motto: ‚Immer sagen, was man denkt, nie schweigen! Nicht weil ich ein Held bin, ich bin feige und ängstlich. Sondern weil ich als freier Mensch leben und atmen möchte.' Ein äußerst lesenswertes Gespräch - welches leider nicht online zur Verfügung steht."

Das galt, solange die gedruckte Fassung im Zeitschriftenhandel noch auslag. Ab 2. Juni ist das Gespräch mit Friedman auf der KONKRET-Homepage zu lesen.

   Leserservice (2)

In Schelklingen im Alb-Donau-Kreis haben Archäologen eine sechs Zentimeter große, aus Mammutelfenbein geschnitzte Venusfigur ausgegraben, die Aufschluß über die Entstehung der Kunst in Europa und vermutlich auf der ganzen Welt vor 40.000 Jahren gebe. Ein weiterer sensationeller Fund gelang beim Umzug der KONKRET-Redaktion. In einer unscheinbaren Schachtel fanden sich 30 gut erhaltene Exemplare von "Krautland einig Vaterland", einer Sammlung von Kolumnen, die Gremliza 1990, im Jahr der deutschen Einheit, über Ursachen, Ablauf und Folgen dieses Glücks der Deutschen und Unglücks der Menschheit verfaßt hat. Der Verlag bietet die antiquarische Rarität, signiert vom Autor, zum Preis von 30 Euro pro Exemplar an.

   Staatsdienst

In KONKRET 8/2004 hatte der von einem Berufsverbot bedrohte angehende Realschullehrer Michael Csaszkóczy seinen Fall geschildert. Kurz darauf hatte das baden-württembergische Kultusministerium mitgeteilt, daß Csaszkóczy wegen seiner Mitgliedschaft in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg definitiv keine Anstellung als Lehrer erhalte. Fünf Jahre hat sich Csaszkóczy gewehrt, bis das Landgericht Karlsruhe jetzt entschieden hat, daß das baden-württembergische Kultusministerium hinsichtlich seines Verhaltens gegenüber dem Heidelberger Realschullehrer "schuldhaft" gehandelt habe und somit zur Wiedergutmachung des entstandenen materiellen Schadens verpflichtet sei. Zuvor schon hatte der Verwaltungsgerichtshof Mannheim die jahrelange Verweigerung der Berufsausübung als grundrechtswidrig verurteilt. Jetzt bekommt der Lehrer 32.777,20 € Schadenersatz, leider jedoch nicht aus der Tasche der damaligen Kultusministerin, die für ihre grundgesetzwidrige Tätigkeit mit dem Amt einer Bundesministerin für Bildung und Forschung belohnt wurde: Annette Schavan.

   Lesungen

Jens Hoffmanns Studie "'Das kann man nicht erzählen' - Aktion 1005: Wie die Nazis die Spuren ihrer Massenmorde in Osteuropa beseitigten" (konkret texte 46/47) nennt die "Jüdische Allgemeine" "bahnbrechend, weil sie nachweist, wie erfolgreich die Nazis Beweise der Monstrosität ihrer Verbrechen aus dem Gedächtnis der Welt geschafft haben". Hoffmanns Arbeit, urteilt die "FAZ", schließe eine "Forschungslücke": "Alle Vorgänge zur ›Aktion 1005‹ wurden als ›geheime Reichssache‹, der höchsten Geheimhaltungsstufe, klassifiziert ... Die Empfindsamkeit gegenüber Beweisen ihrer Verbrechen entsprach der Indolenz gegenüber den Opfern." Jens Hoffmann stellt sein Buch am 23. Juni in Stuttgart am Philosophischen Institut der Universität (Seidenstraße 36) vor, um 20.15 Uhr; am 24. Juni in Freiburg im Jos-Fritz-Café (Wilhelmstraße 15), um 20 Uhr; am 25. Juni in Heidelberg, Neue Universität, um 19.30 Uhr.

   Weitere Veranstaltungen

Thomas Ebermann und Rainer Trampert sind mit ihrem Programm "Vertrauen" unterwegs: am 6. Juni in Hamburg im Polittbüro, Steindamm 45, und am 15. Juni in Bonn im Kult 41, Hochstadenring 41; jeweils um 20 Uhr.

Stefan Frank stellt sein Buch "Die Weltvernichtungsmaschine. Vom Kreditboom zur Wirtschaftskrise" vor: am 2. Juni, 20 Uhr, Saarbrücken, Filmhaus Galerie, Mainzer Straße 8.

Wenzel Storch liest aus "Der Bulldozer Gottes": jeweils um 20 Uhr am 17. Juni in Mainz im Blau; am 18. Juni im Rahmen des 10jährigen Jubiläums des Ventil-Verlags in Mainz im Capitol; am 19. Juni im Schlachthof in Bremen; am 24. Juni im Orfeo's Erben in Frankfurt; am 26. Juni in Hildesheim im Litteranova.

Vortrag von Magnus Klaue zum Thema "Geschmack und Idiosynkrasie. Kulturindustrie als Liquidation ästhetischer Erfahrung" am 30. Juni in Köln, 19.30 Uhr im Raum C der Studienbühne, Universitätsstraße 16.

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36