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36 Jahre Konkret CD

36 Jahre Konkret CD


Heft 02 2006

von konkret

   Warnung an alle Leser: Die Zeitschrift KONKRET erscheint seit nunmehr 48 Jahren. In dieser Zeit erschienen einige Sonderhefte wie Literatur KONKRET und Sexualität KONKRET, es gibt eine Buchreihe konkret texte, und es gibt einen mit der Zeitschrift verwandten Konkret Literatur Verlag. Das fast schon ehrwürdige Alter und die Eintragung als Warenzeichen haben KONKRET nicht vor parasitärem Befall bewahrt - durch Titel wie "Auto-konkret", "Art konkret", "Liturgie konkret", "Computer konkret", "Mathe konkret", "Media konkret", "Schulentwicklung konkret", "Lehrerausbildung konkret", "EDV konkret", "Job konkret", "Studio konkret", "Immobilien konkret", "Kleintier konkret", "Franz Kafka konkret", "konkret Institut für innovative Markt- und Meinungsforschung", "Handwerk konkret", "Demographie konkret", "konkret Marketing und Kommunikation", "web konkret", "LowFett30 konkret" "psoriasis konkret", "Rio konkret", "Allergie konkret", "Erste Hilfe konkret", "Wirtschaft konkret", "Design konkret", "Deutschland konkret.de". Nichts davon hat, auch wenn manches auf Verwechslung spekuliert, mit KONKRET zu tun, auch nicht der so seriös daherkommende Titel "Forschung konkret", der aber ein PR-Blättchen aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ziert, das, so heißt es, "aktuelle Informationen knapp und präzise auf den Punkt bringt", was das richtige KONKRET sich nicht nachsagen läßt, jedenfalls nicht von einem Bundesminister.

Auf Seite 24 dieser Ausgabe steht der Satz: "Am 15. Januar (nach Redaktionsschluß dieser Ausgabe) dürfte die Kandidatin der sozialistischen Partei, Michelle Bachelet, die chilenischen Präsidentschaftswahlen gewinnen. Von ihrem Erfolg sind jedoch keine politischen Veränderungen zu erwarten." Ein Satz, an dem, da hier nun mitgeteilt werden kann, daß Michelle Bachelet die Wahl tatsächlich mit 53,5 Prozent der Stimmen gewonnen hat, etwas nicht zu stimmen scheint. Doch es scheint nur so: Die Redaktion muß einen ersten Teil des Heftes drei Tage vor dem zweiten bei der Druckerei abliefern, KONKRET hat also zweimal Redaktionsschluß. So kommt es, daß insonders bei Wahltagen, die Autoren des späteren Heftteils schon wissen, worüber die des früheren noch spekulieren - fast immer übrigens, wie auch in diesem Fall, erfreulich zutreffend.

Manche kriegen einen Kulturpreis, andere ein Verdienstkreuz, manche werden über Nacht was:

"Sehr geehrter Herr Gremliza, wie wirkt sich die Fußball-WM 2006 auf künftige Kommunikationsbudgets aus? Als führender Nachrichtendienst der Medienbranche suchen wir Antwort darauf genau dort, wo die Entscheidungen in Werbung und Wirtschaft getroffen werden - auf Ihrem Schreibtisch. Ihre Meinung als Top-Entscheider ist gefragt. Für die frischesten Antworten aus erster Hand haben wir Ihnen einen kurzen Fragebogen beigefügt. Wir freuen uns auf spannende Antworten...

Stefan Krüger, Chefredakteur "Kontakter""

Besser als ein Büchner-Preis ist es schon.

Am 16. Februar 1945 sollte Henny Brenners Familie, die zu den letzten verbliebenen Juden in Dresden gehörte, ins KZ Theresienstadt deportiert werden. Henny Brenner erinnert sich in ihrem Buch Das Lied ist aus. Ein jüdisches Schicksal in Dresden: "Mein Vater sagte damals, halb im Ernst, halb im Spaß: "Das einzige, was uns retten kann, ist ein großer Angriff auf Dresden." Und so sollte es kommen. Vom 13. bis 15. Februar flogen die Alliierten Luftangriffe auf die Stadt mit der höchsten NSDAP-Mitgliederdichte im Reich. Die geplante Deportation konnte nicht stattfinden. "Während die ganze Stadt weinte, jubelten wir", schreibt Henny Brenner in ihren Erinnerungen.

Gunnar Schubert, Autor der Neuerscheinung "Die kollektive Unschuld. Wie der Dresden-Schwindel zum nationalen Opfermythos wurde" (konkret texte 42), schildert das Schicksal Brenners und anderer jüdischer Überlebender in dem Kapitel "Wie wir lernten, die Bombe zu lieben - Die Bedeutung der alliierten Luftangriffe für Verfolgte des Naziregimes oder: Die Lüge von der Sinnlosigkeit der Bombardements".

Zum nächsten Jahrestag der Bombardements, der in Dresden traditionell mit Kranzniederlegungen und Trauermärschen begangen wird, gehen Henny Brenner und Gunnar Schubert zusammen auf eine von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. veranstaltete Vortragsreise. Die für Februar angekündigten Termine müssen wegen Krankheit leider entfallen bzw. auf März/April verschoben werden. Die genauen Termine erfahren Sie unter www.christlichjuedischezusammenarbeit-dresden.de/pages/veranstaltungen.html oder www.konkret-verlage.de/kvv/ termine.php.

Gunnar Schubert stellt sein Buch "Die kollektive Unschuld. Wie der Dresden-Schwindel zum nationalen Opfermythos wurde" (konkret texte 42) außerdem während der Leipziger Buchmesse am Sonnabend, den 18. März, um 20 Uhr im Leipziger Conne Island (Koburger Straße 3, www.conne-island.de) vor. Der Lesung und Diskussion folgt eine Aftershowdisko mit britischer und amerikanischer Populärmusik der letzten 61 Jahre - Motto "Bombenstimmung in heißen Nächten".

KONKRET Text 56


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Literatur Konkret Nr. 36