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36 Jahre Konkret CD

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Heft 01 2011

an konkret

SCHWÄB'SCHE EISENBAHN

KONKRET 11/10: "Em ra" von Hermann L. Gremliza und "›Wir haben nicht nur Argumente‹", Interview mit Gangolf Stocker

Unabhängig vom Einzelprojekt macht es natürlich allen Unterschied, ob Projekte diktatorisch durchgeprügelt oder demokratisch, also diskursiv, erarbeitet werden. Der Einforderung eines demokratischen Diskurses tut es auch keinen Abbruch, wenn ihn diesmal auch Menschen fordern, mit denen ich mich in anderen politischen Fragen nicht zu verbünden brauche. Natürlich wäre Stuttgart und dem Rest der Welt am meisten geholfen, wenn die Autobahnen Karlsruhe-München und Singen-Würzburg renaturiert würden, während zusätzliche Bahntrassen durchaus noch erforderlich sind.
- Bernhard May, Solingen -

Wer nach 50jähriger Abwesenheit von Deutsch-Südwest noch ein so gepflegtes Hochschwäbisch spricht, hat den Häberle-und-Pfleiderer-Preis verdient. Wie Schwäbisch und bestes Deutsch zu einer Symbiose werden, einfach herrlich. Die Weltsprache nach der Revolution, ausgehend von der Stadt der Auslandsdeutschen und Charta der deutschen Heimatvertriebenen, wird schwäbisch sein. Gremliza, komm ra.
- Ewald Ressel, Region Stuttgart -

WEICHENSTÖRUNG

KONKRET 12/10: von KONKRET und "Am Arsch vorbei" von Kay Sokolowsky

Gremliza stellt Broder in seinem Geleitwort in eine Reihe mit homophoben Schwulen, antimigrantischen Vorzeigemigranten und antisemitischen Juden. Wird exemplarisch etwa auf Zuckermanns neues Buch "Antisemit!" verwiesen, das, wie richtig bemerkt wird, "den Antisemiten die Arbeit abnimmt", will man sich lieber an einigen Broder-Zitaten abarbeiten. Klar ist Broder ein Entertainer, klar ist vieles von dem, was er von sich gibt, kritikwürdig und alles andere als klug oder richtig. Daß Broder aber darauf verweist, daß man in Deutschland nur tote Juden mag, nicht aber die lebendigen, die sich auch noch wehren und Antisemitismus im Hier und Jetzt skandalisieren, hat Sokolowsky nicht nötig zu erwähnen. Broder möchte sich nicht widerspruchslos den Reden anschließen, wonach "andere Völker uns um dieses Mahnmal beneiden"(!). Er möchte lieber über Ahmadinedschad und den Antisemitismus heute reden sowie über diejenigen Holocaust-Überlebenden, die heute in Osteuropa am Existenzminimum leben, die anstelle von Entschädigungszahlungen sich freuen sollen über ein Mahnmal zur Selbstbestätigung geläuterter Deutscher in Berlin. Warum ist dies KONKRET nicht erwähnenswert? Ist es nicht erfreulich, wenn so eine Kritik in der ARD geäußert wird?
- Hannes Tulatz, Berlin -

DISKURSBUCH

KONKRET 12/10: "Echo der Nazizeit", Interview mit Paul Berman

In dem Interview mit Paul Berman zeichnet sich eine diskursdingsbumsanalytische Wende ab, die mir Sorgen bereitet. Wurden die Palästinenser tatsächlich erst durch das Anhören von Radiopropaganda nazistischen Inhalts zu Massenmördern? Berman scheint dies nahezulegen: "Durch ihre Hervorhebung (der nazistischen Elemente im Koran) wurde der Islam zu einer genozidalen Lehre, was er zuvor nicht war." Mal ehrlich: Sind dann vielleicht auch die Deutschen durch Einflüsterungen aus dem Radio zu Nazis geworden? Diese Begründung durch Rekurs auf Diskursdingsmacht scheint bei Berman System zu haben: Der Mord an Theo van Gogh geht zurück auf Zeitungslektüre, denn "woher stammt diese antisemitische Vorstellung? Sie wurde aus Europa eingeführt ... durch Tariq Ramadans Vater Said Ramadan, der die Protokolle der Weisen von Zion in seiner Zeitschrift "Al Muslim" veröffentlichte, sie wurde nach Europa reexportiert, und schließlich erreichte sie den Mörder in Amsterdam". Ist das wirklich so einfach: Radiohören und Zeitunglesen produziert Antisemiten?
- C. Reichhold, Hamburg -

TRIEBWAGEN

KONKRET 12/10: Erfolgreich & vergessen, Kay Sokolowsky über Pornographie von Andrea Dworkin

Werter Herr Sokolowsky, hab ich Sie wieder erwischt! Sie schreiben: "Die schwer erträgliche Monotonie dieses fast 300 Seiten starken Pamphlets ist beabsichtigt: Sie spiegelt das Immergleiche pornographischer Produkte." Ich sehe Andrea Dworkin förmlich vor mir, wie sie ihrem vor Esprit nur so strotzenden handschriftlichen Konvolut gegenübersitzt und sich nach monatelangem Hadern endlich aufrafft: Jede gelungene Formulierung, jedes pfiffige Wort streicht sie Seite für Seite aus, ihrem Gedankenreichtum stutzt sie beharrlich die Flügel zugunsten einer epischen Redundanz, und besonders die erfrischenderen Absätze unterwirft sie formaler Monotonie, als gelte es, die Welt nicht allein vom phallitischen Mann, sondern überhaupt von allem Hervorragenden zu befreien.
- Konrad Astfalck, Duisburg -

NEBENGLEIS

KONKRET 12/10: "›Kampf der Narrative‹", Interview mit Yitzhak Reiter

Beim Lesen des Interviews konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Reiter gern über etwas anderes als die "lächerlichen Meinungen von muslimischer Seite" gesprochen hätte, auf die ihn sein Interviewpartner zwanghaft festgenagelt hat. Fürs nächste Mal würde ich mir wünschen, daß - anstatt dieser persönlichen Best-of-Liste der Symptome eines langen Konflikts - vorrangig die Hintergründe (zur Funktionsweise dieser Konflikte, den beteiligten Organisationen und der Haltung anderer Staaten) angesprochen werden.
- Sebastian Beil, per E-Mail -

SCHWELLENREISSER

KONKRET 12/10: "Brei der Barbarei" von Felix Klopotek

Endlich bringt es einer mal auf den "Punkt", der wo bei Frauen ja meistens fehlen tut und kaum zu finden ist, beim Sprechakt wie beim Sexualakt, ein Elend: "Brei der Barbarei", "erleben, wie der Zynismus Jelineks doch noch in Dekadenz hinübergleitet" ... Jetzt "gleitet" sie "doch noch", und auch noch "hinüber" ... Ich bitte Sie, was hatten Sie denn erwartet? Daß endlich einmal alles glücklich kulminiert im Höhe-Punkt? Ich bin ja auch so romantisch, aber der Gipfel ist doch der: "Dekadenz", worauf Sie abzielen, wird im Fremdwörter-Duden leider sehr flächendeckend verhandelt. Man weiß gar nicht, was es heißen soll: "Verfall, Entartung, sittlicher u. kultureller Niedergang"? Da Sie alle bestimmt sehr viel zu tun haben, ich aber trotzdem wieder schlafen können möchte, habe ich mir ein paar Vorschläge ausgedacht, wie man das schreckliche Mißgeschick wieder ausbügeln könnte: durch eine Entschuldigung im Editorial, daß der Druckfehlerteufel zugeschlagen hat und da eigentlich "Eloquenz" stehen sollte statt "Dekadenz". Autor und Redaktion zeigen sich erschrocken und betrübt und führen eine öffentliche Selbststeinigung durch. Sie reisen geschlossen nach Wien und legen 100 Rosen vor die Tür. Halt. Es reicht 1 Rose mit einem Zettel dran ("von unbekannten Verehrern aus Deutschland").
- Birgit Gruber, Berlin -

SCHIENENERSATZVERKEHR

KONKRET 2007 ff.

Sehr geehrter Wenzel Storch, haben Sie recht herzlichen Dank für alle KONKRET-Beiträge, den Bulldozer Gottes krieg ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu Weihnachten, und vor vielen Jahren war ich evangelisch, aber nichts Ernsthaftes.
- A. Metzler, per E-Mail -

BETRIEBSABLAUF

KONKRET 12/10: Titel

Eines der besten Titelbilder seit langem, und auch der Artikel dazu: ausgezeichnet. Glückwunsch!
- Lennard Körber, per E-Mail -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36