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36 Jahre Konkret CD

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Heft 12 2010

an konkret

MORGEN KINDER, WIRD'S WAS GEBEN

KONKRET 11/10: "Die Regeln des Bedarfs" von Kay Sokolowsky

Der Text über Hartz IV ist das Beste, Prägnanteste und Zornigste, das ich jemals zu diesem Thema gelesen habe: Der schiere Zynismus, der boshafteste Geiz, die unverschämteste Verhöhnung der Armen, die die Bourgeoisie in der Gewißheit unendlicher Macht und Straffreiheit auf die Spitze treiben, sind grandios auf den Punkt gebracht! Wir sind tolle Texte von KONKRET gewohnt, dieser ist dennoch ein Highlight, weil sich zur brillanten Analyse auch noch der innige, berechtigte Zorn gesellt!
- Dagmar Kann-Coomann, per E-Mail -

IN DEN HERZEN IST'S WARM

KONKRET 11/10: "Em ra" von Hermann L. Gremliza

Als Stuttgarter Exilschwabe in Dortmund war ich natürlich gespannt, was der Stuttgarter Exilschwabe in Hamburg zu Stuttgart 21 zu sagen hat. Dabei ging es mir wie so oft in den letzten 30 Jahren mit KONKRET: ja komma aber! Der erste Absatz zur Ökonomie von Stuttgart 21: genial. Ein ganz dickes JA. Doch nun zum ABER: 1. Paul Bonatz' Kommentar zur Weißenhofsiedlung ist mickerig, aber sein Bahnhof ist es nicht. Er ist es wert, daß man sich um jeden einzelnen Stein verstreitet. 2. Von der Scharfsicht, mit der von Hamburg aus die S-21-Gegner mehrheitlich als Fans von Sarrazin und prügelnden Bullen identifiziert wurden, kann jeder Geheimdienst nur träumen. Von Dortmund aus war jedenfalls nichts dergleichen zu erkennen. 3. Wenn sich ein absolut heterogener Haufen zu einer Demo zusammenfindet, ist es kein Problem, sich den größten Deppen, das dümmste Transparent oder den blödesten Spruch herauszupicken und das für das Ganze zu nehmen. Daß sich mit dieser Methode alles beweisen läßt, hat KONKRET schon oft gezeigt. Aber kann diese ganz leichte Übung dem Chef nach so vielen Jahren wirklich noch Spaß machen? 4. Bürger, die ihren Regierenden das Vertrauen aufkündigen - es hat in Deutschland schon Schlimmeres gegeben. Gell?!
- Wilfried Harthan, Dortmund -

Das über seine Kolumne gesetzte Zitat Alfred Döblins zeigt, wieviel Herr Gremliza vom Volk hält: nicht viel. Die "Stuttgarter Parkwächter" (sie nennen sich übrigens nicht "Wächter", sondern "Schützer") sollten sich, rät ihnen Herr Gremliza, "null Hoffnung auf ihr Volk" machen. Was aber, wenn die Stuttgarter Parkschützer keinerlei Unterschied sähen zwischen sich und dem Volk? Solche Menschen gibt es - zum Glück. Denn der Gedanke, selbst einer Elite anzugehören, deren Gegenüber das Volk ist, der hat doch - nach wie vor - etwas Beunruhigendes.
- Renate Becht, Stuttgart -

FRIEDE AUF ERDEN

KONKRET 11/10: "Der Not gehorchen" von Georg Fülberth

Bei seinem Parforceritt durch die Geschichte der deutschen Gewerkschaften lobt Fülberth August Bebel (SPD), weil er "massenverbunden" gewesen sei, und tadelt Berthold Huber (IG Metall), der sich von der Bundeskanzlerin "füttern" lasse. Sympathisch sind ihm schließlich die Gewerkschafter, die heutzutage das tun, "was gerade noch möglich ist" - beispielsweise während der Aktionswochen "Gerecht geht anders". Daß die Gerechtigkeitsfanatiker bei diesem Unterfangen die Staatsgewalt um gnädige Behandlung bitten, anstatt sich für ein angenehmes Leben zu engagieren, bleibt unserem dampfplaudernden Politologen allerdings verborgen.
- Hans-Peter Jacobitz, Neuss -

Meine spontane musikalische Assoziation dazu: Wenn Giuseppe Verdi so komponiert hätte, wie die Gewerkschaft gleichen Namens opponiert, dann hätte er geklungen wie Ralph Siegel und Nicole ("Ein bißchen Frieden ...").
- Erasmus von Meppen -

DIE HEIL'GEN DREI KÖN'GE

KONKRET 11/10: "Volksgenossen" von Philipp Schmidt

Endlich einmal jemand, der die Wahrheit über die SPD, ihre Wähler und Mitglieder sagt. Als langjähriges Mitglied der SPD kann ich leider nur bestätigen, daß sie zu 70 Prozent aus kleinen Sarrazins besteht. Besonders die Jusos sind eine Brutstätte des Rassismus.
- Alexander Gruber, Pentling -

Philipp Schmidt kommentiert die Stellungnahmen des SPD-Bundesvorsitzenden in der Causa Thilo Sarrazin: "Seit an Seit schreiten die Genossen dorthin, wo es manchmal riecht - meistens jedoch aufs Erbärmlichste stinkt." Auf der nächsten Seite bewirbt Promedia ein Buch mit dem folgenden Text: "Längst schon ist die lustvoll heteronome Verwendung von ›Antisemitismus‹ als Parole im vermeintlichen Kampf gegen Antisemitismus in ›eine fürchterliche Epidemie wie die Cholera‹ umgeschlagen. Ob man diese Epidemie heilen kann, wird sich erst erweisen müssen. Zu offensichtlich kommen gerade die zu Schaden, welche die Träger der anti-antisemitischen Farce meinen, ›beschützen‹ zu sollen." Daß es die Kritiker des Antizionismus seien, die den Zorn der Antisemiten auf die Juden lenken, hört und liest man gern an Stammtischen der SPD, Möllemann-verherrlichender "Liberaler" und andernorts, wo es "meistens aufs Erbärmlichste stinkt". Als langjährige KONKRET-Abonnenten wissen wir den Anspruch zu schätzen, Grenzüberschreitungen von der Polemik zur Hetze, mithin vom Kommunismus zum Faschismus, Einhalt zu gebieten. Wir gehen selbstverständlich davon aus, daß KONKRET, diesem Anspruch verpflichtet, das genannte Inserat ausschließlich zu Dokumentationszwecken veröffentlicht hat.
- Mark P. Haverkamp, Mannheim; Daniel Leon Schikora, München -

EIN LICHTLEIN BRENNT

KONKRET 11/10: "Bau auf, bau auf, GTZ, bau auf!" von Jörg Kronauer

Der Artikel über den Sudan erscheint insgesamt in einem etwas schrägen Licht, nicht etwa, weil er Falsches behaupten würde, sondern weil das Wesentliche ausgeblendet wird: Das Regime in Khartum unter Omar al-Bashir führt parallel zu den Querelen um die Abspaltung des Südens seit zirka 2003 einen blutigen Feldzug zur systematischen Vernichtung der nicht-arabischen (schwarzafrikanischen) Bevölkerung auf eigenem Territorium, nämlich in der westsudanesischen Provinz Darfur. Diesem Massenmord sind unter den Augen der "Internationalen Gemeinschaft" bislang zirka eine halbe Million Menschen zum Opfer gefallen, zwei Millionen sind geflohen. Sicherlich muß man sich über Waffenlieferungen an das korrupte SPLM-Regime im Süden nicht freuen, aber daß die Sezession nicht allein ökonomische Gründe hat, sollte doch zumindest eine Erwähnung wert sein: Gründe, sich von einer radikalislamistischen Regierung trennen zu wollen, die im ganzen Land die Scharia eingeführt hat und in deren Ideologie Schwarzafrikaner als Untermenschen gelten, gibt es schließlich genug.
- Ilja Burkert, per E-Mail -

MACHT HOCH DIE TÜR

KONKRET 11/10: "Mauerlob & Pfauenschrei" von Martin Jürgens

Peter Hacks geht in der Mauer-Strophe seines Gedichts "Das Vaterland" weiter, als Martin Jürgens folgen mag: Er reimt "Mauer" auf "Tower". Der Tower war ein Gefängnis. Die deutlichsten äußeren Attribute eines Gefängnisses sind Tor und Türme, und von eben solchen spricht der Dichter im Folgenden (übrigens - "gezielt deplaziert", indeed - so, als sei von sekundären und primären weiblichen Geschlechtsmerkmalen die Rede; es waren, dem Anschein seiner Werke nach, am ehesten physische Vorzüge, die Hacks seines Herzens verlustig gehen ließen). In diese(r) Apotheose also ist schärfste Kritik an der DDR, nämlich die übliche, aufgehoben.
- Stefan Morschheuser, per E-Mail -

PLAYSTATION UND MANDELKERN/MÖGEN ALLE KINDER GERN

LITERATUR KONKRET 2010/2011 allgemein

Werte Redaktion, sei ganz stark bedankt! Nie hättest Du Dir's träumen lassen: Das Lesen der Literaturbeilage hat mich in die Computerspielsucht getrieben. Der kleine Roboter neben dem Blumentopf hat mir eine Welt erschlossen, die mir bislang ein Buch mit sieben Siegeln war.
- Konrad Astfalck, Bozen -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36