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36 Jahre Konkret CD

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Heft 12 2009

an konkret

DIVIDE ET IMPERA

KONKRET 11/09: "Seit an Seit" von Ralf Schröder

Als alte Kapitalismuskritiker solltet ihr doch wissen, daß die Mitbestimmung das Zuckerbrot zur Peitsche war. Aber in Redaktionsstuben oder wo auch sonst die Nomaden der Arbeit ihren Dienst tun, läßt sich trefflich über das "großindustrielle Proletariat" schwadronieren. Nicht, daß die beschriebenen Protagonisten meine Zustimmung fänden. Aber an der Basis - und von der hat unser Redakteur nun leider doch nicht soviel Ahnung - stellt sich die Realität nicht eindimensional dar. Heißt nicht, daß man nicht jede Aktion kritisch würdigen sollte. Heißt aber auch, daß die vor Jahren mal aus Japan kolportierte Trennung in Stamm- und Peripheriebelegschaft schon seit langem Realität ist in Großbetrieben. Und Betriebsräte sind ein Teil davon. Nicht mehr und nicht weniger.
- "michabau", per E-Mail -

VINHO VERDE (1)

KONKRET 11/09: "Mediterranes Flair" von Stefan Frank

Daß Herr Frank an der Saar Moselwein getrunken haben soll, kann wohl nur in den Bereich der Mythen gehören. Was den politischen Teil seines Aufsatzes betrifft, hat er leider bestimmte maßgebliche Zusammenhänge nicht herausgefunden. Der Grünen-Kandidat ist beruflicherseits mit einem FDP-Mitglied engstens verbunden. Solche grundsätzliche, aufs Ökonomische abgestellte Verbindung in der Zusammenschau mit den erfolgten politischen Aktivitäten verwundert nicht. Auch gab es vor der Wahl einen Wink seitens der Grünen in Richtung SPD, ihre Wähler aufzufordern, den Grünen die Zweitstimme zu geben, welchem durch ein Rundschreiben seitens der SPD entsprochen wurde. Möglicherweise versuchte man, der Linken so potentielle Stimmen wegzunehmen. Die von Frank beobachtete politische Positionierung der Grünen im Niemandsland scheint aber im Kontrast zu der leider wenig erfolgreichen journalistischen Recherche zuzutreffen. Diese Partei scheint nur noch eine Umweltpartei zu sein, mit dero Politik man wenig falsch machen kann. Denn Umweltschutz wird dann berücksichtigt und etabliert, wenn er sich lohnt, sei es, daß umweltfreundlichere Technologien finanziert werden, sei es, daß der Verbraucher angehalten oder gezwungen wird, umweltfreundlichere Produkte zu kaufen.
- Giafranco Buonocchi, per E-Mail -

VINHO VERDE (2)

KONKRET 11/09: hier KONKRET; Interview mit Jürgen Trittin

So sieht ein Mann aus, der sein soziales Problem gelöst hat, zwar weniger komfortabel als Joschka, aber doch weit besser als die meisten in seiner Standesorganisation.
- Bernhard Gestermann, Moers -

OUDEIS EIDEI

KONKRET 11/09: "Rektor gar" von Jochen Stremmel

Mit Sloterdijks Geschwurbel kann ich nicht sehr viel anfangen, und es ist kein sonderlich großes Problem, dem Karlsruher Meisterdenker mangelnde Exaktheit im Zitieren und Interpretieren von Texten nachzuweisen (siehe Sloterdijks Versuch, in seinen "Regeln für den Menschenpark" aus Platon und Nietzsche Fürsprecher von Menschenzüchtung zu machen). Allerdings habe ich mich bei Jochen Stremmels Text doch ein bißchen gewundert. Stremmel überprüft Sloterdijks Umgang mit der Homerschen Erzählung von Odysseus' Konfrontation mit dem Zyklopen Polyphem und stellt fest, daß Sloterdijk "Niemand" schreibt, wo im Original "Odysseus" steht. Danach wundert Stremmel sich, daß kein Suhrkamp-Lektor die vermeintliche Pfuscherei bemerkt hat. Das mag daran liegen, daß im Suhrkamp-Verlag auch das Werk zweier Autoren zu finden ist, denen man sicherlich keine Pfuscherei nachsagen kann: die Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Dort heißt es auf Seite 78 f.: "Mit der Auflösung des Vertrags durch dessen wörtliche Befolgung ändert sich der geschichtliche Standort der Sprache: sie beginnt in Bezeichnung überzugehen. Das mythische Schicksal, Fatum, war eins mit dem gesprochenen Wort. Der Vorstellungskreis, dem die von den mythischen Figuren unabänderlich vollstreckten Schicksalsprüche angehören, kennt noch nicht den Unterschied von Wort und Gegenstand. Das Wort soll unmittelbare Macht haben über die Sache, Ausdruck und Intention fließen ineinander. List jedoch besteht darin, den Unterschied auszunutzen. Man klammert sich ans Wort, um die Sache zu ändern. So entspringt das Bewußtsein der Intention: in seiner Not wird Odysseus des Dualismus inne, indem er erfährt, daß das identische Wort Verschiedenes zu bedeuten vermag. Weil sich dem Namen Udeis sowohl der Held wie Niemand unterschieben läßt, vermag jener den Bann des Namens zu brechen. Die unabänderlichen Worte bleiben Formeln für den unerbittlichen Naturzusammenhang ..." Was sich Odysseus bei Homer zunutze gemacht hat, ist, daß sein Name in dem Dialekt, der auf der Insel des Zyklopen gesprochen wird, "niemand" bedeutet und der Zyklop, der ja gerade als stumpf und einfältig dargestellt werden soll, das eben nicht bemerkt. Vielleicht liegt es an Stremmels Ausgabe der Odyssee, daß er das nicht bemerkt hat. Sloterdijk hat ihm jedoch etwas voraus: die Lektüre der Dialektik der Aufklärung.
- Philip Hogh, Frankfurt a.M. -

Jochen Stremmel hat eine ganze KONKRET-Seite vollgeschrieben, um einem Kulturbetriebler einen Fehler nachzuweisen, den dieser im letzten Jahrtausend begangen hat. Gremliza erlegt Kulturbetriebler in maximal zwei Absätzen zeitnah per Express.
- Dietmar Schmidt, per E-Mail -

Daß dieser begnadete Phrasendrescher hochgejubelt wurde! Vielen Dank, Jochen Stremmel!
- "Dr. Kosel", per E-Mail -

JOMHURIYE ESLAMI

KONKRET 9/09: "Alle Optionen" von Detlef zum Winkel

Über den Analogieschluß, daß sich ein Gaskraftwerk zu einer chemischen Waffe so verhalte wie Nukleartechnik zu einer atomaren Waffe, kommt Detlef zum Winkel zu dem Satz: "Die Lieferung von Gaskraftwerken an den Iran ist nicht weniger beunruhigend als die Lieferung von Nukleartechnik." Durch solchen groben Unfug wird leider die Glaubwürdigkeit des gesamten Artikels erschüttert, was wegen des brisanten Themas und des wertvollen Platzes in der Zeitschrift sehr ärgerlich ist. Der Hinweis auf die Erhaltung "deutsche(r) Kompetenz" ("Einmal Gas, immer Gas") macht es vollends unerträglich. Was bitte hat das Verbrennen von Erdgas zur Energiegewinnung mit dem Massenmord mittels Zyklon B zu tun?
- Olaf Skibbe, Heidelberg -

DÖSKÖPPE

KONKRET 11/09: von KONKRET

Entweder kapiere ich die Anspielung in der Rubrik "von KONKRET" auf Seite 4 nicht - im Beitrag geht's um die Hafenstraße, die "undogmatische" Linke und die "Taz" -, oder aber Sie haben falsch gerechnet. Verständlich wäre der Beitrag für mich, wenn Sie die Jetztzeit, also 2009 meinen, und damit wären es von 1987 bis 2009 nicht zwölf Jahre, wie im dritten Absatz angegeben, sondern 22.
- Erich Schenk, per E-Mail -

FUCKIN' KRAUTS (1)

KONKRET 11/09: "Verfluchung der Deutschen" von Gisela Elsner

Angesichts einer solchen Haßtirade verschlägt es einem glatt die Sprache. Das ist ja widerlich! Schade um die fünf Seiten in KONKRET!
- Matthias Weissenberg, Neuss -

FUCKIN' KRAUTS (2)

KONKRET allgemein

KONKRET wird erst schön durch die Nazis. Ohne Sarrazin keine Meisterkolumne. Ohne Hanns Martin Schleyer kein so einfühlsamer konkret texte-Band 50. Ohne antiisraelische Expertisen keine philosemitischen Treueschwüre. Ich liebe KONKRET. Sollte es freilich eines Tages keine Nazis mehr geben, müßte ich wohl oder über mein Abonnement kündigen.
- Egon Kehler, Ainring -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36