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36 Jahre Konkret CD

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Heft 08 2009

an konkret

NA SOWAS

KONKRET 7/09: "Gibst du mir, geb' ich dir" von Horst Pankow

Es ist ein hehres Anliegen, auch versteckten Antisemitismus aufzudecken, aber Horst Pankow liegt nicht zum ersten Mal daneben. So erfährt der verblüffte Leser, das Marvel-Chamäleon habe "sein kulturindustrielles Vorbild in Leonard Zelig". Das erstaunt, tauchte die Comicfigur doch bereits 20 Jahre vor Woody Allens Film erstmals auf - und entpuppte sich damals als ein, tja, Sowjetbürger, repräsentierend eher die Angst vor kommunistischer Infiltration als Judenhaß. Vorbild für den Comicschurken war - neben dem real existierenden Tier - sicher auch Fernando Waldo Demara (1921-1982), als "Great Impostor" in die amerikanische Folklore eingegangen und gewiß auch eine Inspiration für Allen. Alles sehr interessant und unwichtig; nur bleibt von Pankows Vorwurf nicht viel übrig.
- Michael Kischel, Essen -

PLUSMINUS

KONKRET 7/09: "Feind auf Augenhöhe" von Rainer Werning

Tröstlich zu lesen, daß China sich in seiner Politik von hehren Prinzipien (der Nichteinmischung) und nicht von schnöden politischen und ökonomischen Interessen leiten läßt. Das hat mit kritischer Analyse nichts zu tun!
- "here.klosterhuis", per E-Mail -

EIN HERZ UND EINE SEELE

KONKRET 7/09: "Hitler erlösen" von Friedrich C. Burschel

Danke für Ihre Mühen, gefährliche Entwicklungen aufzuzeigen. Aber die Vereinfachung in einigen Bereichen, die offenbar auf Mißverständnissen beruhen, macht es auch nicht leichter. Was Sie von Erik Lehnerts Weg im Abseits berichten, ist mir auch kein Anlaß zur Klage. Aber wie es dahin gekommen ist, hat - leider oder nicht - auch mit meiner Verantwortung zu tun. Nicht erst kürzlich kam der eloquente Mittdreißiger, um den schlafmützigen vorstadtspießigen Kulturhistorischen Verein Friedrichshagen zu übernehmen. Vielmehr kam da vor zehn Jahren ein aufgewecktes Mittzwanziger-Studentenpärchen, dessen Leben seither eine Entwicklung genommen hat, die damals ... aber das schreiben Sie ja selbst. Unser Verein war nie als frühverkalkter Selbstbeweihräucherungszirkel gedacht und kann sich mit demselben Fug und Recht in eine unanfechtbar linke Ecke stellen wie Sie, Ihre Zeitschrift und einige andere, die vielleicht schon immer alles vorher viel besser gewußt haben. Gustav Landauer, den Sie da bemühen, war in mehr als nur einer Hinsicht ein sehr originäres Glied im Friedrichshagener Dichterkreis, der sich weniger durch Blümchenschwenken als durch Fahnenschwenken ausgezeichnet haben dürfte - und das war dann eben die rote Fahne - und die schwarzrote. Wer einmal Landauer zur Hand nimmt, wird das unschwer nachvollziehen können. Seit vorigem Jahr erscheinen in der edition AV seine Ausgewählten Schriften in fünf Bänden. Es ist also eine gute Friedrichshagener Tradition - eine linke, eine sozialistische, eine anarchistische -, sich auf sein eigenes Denkvermögen und Gewissen zu verlassen und die Auseinandersetzung nicht zu scheuen, solange sie noch irgendwie vertretbar erscheint. Natürlich gibt es den Punkt ohne Wiederkehr. In unserem Verein hat es ihn gegeben, trotz und nach langen Jahren gemeinsamer Bemühungen. Erik Lehnert ist nämlich nicht der Feind von außen. Er ist - in mehr als einer Hinsicht - einer von unseren eigenen Leuten! Genau wie sein "Stiefvater" Rudolf Bahro einer von unseren eigenen Leuten war! Sind das denn die blöden Linken, die solche Menschen "hofieren" bis zu irgendeinem Schluß? Sind die denn besser, die ihre eigenen Bretter den anderen schon vor den Kopf knallen, noch ehe die sich wirklich als inkompatibel geoutet haben? Merkt denn keiner, daß solche Leute ein Gegenüber brauchen, das sich der Auseinandersetzung nicht nach Phrasenkuckucksheim entzieht?! Und nicht erst, wenn wirklich alle Welt sehen kann, daß das Kind in den Brunnen gefallen ist.
- Ronald Vierock, Kulturhistorischer Verein Friedrichshagen -

TATORT

KONKRET 6/09 "Keepin' the niggers down" von Erich Später

Im Abschnitt "Kampf gegen den Rassenstaat" heißt es "... das rapide Anwachsen der schwarzen Bevölkerung in den Großstädten des Nordens und die ständig an Einfluß gewinnende NAACP bewirkten eine langsame Veränderung der öffentlichen Meinung ..." Es war nicht (nur) "das rapide Anwachsen". Die Schwarzen, die den Süden verlassen hatten (zwischen 1940 und 1950 allein 1,5 Millionen), veränderten die Demokratische Partei im Norden und konnten in ihrer neuen Umgebung zu einem wahlentscheidenden Faktor werden, wenn man sich vergegenwärtigt, daß Demokraten und Republikaner bei den Präsidentschaftswahlen 1944 in zehn nördlichen Bundesstaaten jeweils weniger als drei Prozent auseinander gelegen hatten. Zum ersten Mal seit dem Ende der Rekonstruktion wurde "Bürgerrechtspolitik" zu einem nationalen Thema, mit einem starken Niederschlag im Wahlprogramm der Demokraten. Truman gewann unter anderem mit den schwarzen Stimmen aus dem Westen und den nördlichen Metropolen.
- Reinhard Leffler, Flensburg -

MONTAGSMALER

KONKRET 7/09: Tomayers ehrliches Tagebuch

Nicht zeichnen zu können ist schon in Ordnung, nicht zeichnen können zu wollen beziehungsweise das Unvermögen zum Stil zu machen, ist auch okay. Aber einfach nur darauf stolz zu sein, nicht zeichnen können zu wollen, ist wirklich ein wenig daneben.
- Clemens Stecher -

Lieber Horst Tomayer, bevor ich zum eigentlichen Anlaß meines Schreibens komme: Danke im Vorabbereich für die schon ein paar Nummern zurückliegende, ja, einfach für "Gerlinde, die Göttin von Gettengrün". In der Schule hab' ich gelernt, daß man so was eine Alliteration nennt. Eine gute allerdings, eine gelungene, möchte ich sagen, eine geradezu geile, wenn ich mir die Dame nach Ihren drei Worten vorstelle und den Anstrengungen, die Sie ihretwegen unternommen haben. Dabei möchte ich das nämliche, sicher viel zu ordinäre Wort durchaus abschwächen hin zu "erregend" oder "aufregend", nur da steht das g halt leider an der falschen Stelle. Ebenfalls leider - oder zum Glück - hat die Göttin Sie offenbar nicht erhört, sonst wären Sie vielleicht - rein staatsbürgerschafts- beziehungsweise phänomensmäßig, versteht sich - zum Genossen von Walter und Erich geworden und nicht zu dem, was Sie unter anderem sind: Verfasser Ihres Tagebuchs in KONKRET. Und da bin ich beim eigentlichen Anlaß: Einfach mal vielen Dank für diese Seite! Sie alter Moralist, Sie! Nehmen Sie die Philister weiter beim Wort. Sagen Sie Ihnen Ihre eigene Meinung oder das, was die Konsequenzen daraus wären. Hauen Sie Ihnen auf die Finger oder gleich auf den Allerwertesten, auch wenn sich's teilweise um Philisterinnen handelt. Ich les' es immer wieder gerne und mit Vergnügen.
- Jan Prediger, per E-Mail -

EIN COLT FÜR ALLE FÄLLE

KONKRET allgemein

Ich elendes Kapitalistenschwein lese KONKRET immer in der Hamburger Bücherei. Das ist billiger als Abo. Hat aber einen Nachteil: Irgendein Saubär reißt ständig wahllos Seiten raus. Es kann natürlich sein, daß ihr kommunistischen Schurken selbst dahintersteckt und einen Abovermehrungsagenten damit beauftragt habt. (Onkel Hotte! Sag mir, du bist unschuldig!) Der Klassenfeind ist es jedenfalls nicht, der würde bestimmt das ganze Heft vernichten. Rein gefühlsmäßig tippe ich aber eh auf das Prekariat mit mangelndem revolutionärem Bewußtsein. Coda: Was haltet ihr von einem Warnaufkleber: "Wer in der Bücherei Seiten aus KONKRET rausreißt, wird nach der Revolution erschossen. Wenn Herr Reddmann ihn auf frischer Tat ertappt, auch gerne vorher!"
- Hauke Reddmann, Hamburg -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36