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36 Jahre Konkret CD

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Heft 01 2008

an konkret

KLEINERES ÜBEL

KONKRET 12/07: "›Merkwürdige Bettgenossen‹" von Michael Hahn

Schön, auch einmal in einem Artikel Eures Heftes den Namen Ron Paul zu lesen. Eine kleine Kritik hab ich natürlich aber doch: Ich verfolge dessen (für einen Außenseiter) recht erfolgreichen Wahlkampf seit einigen Monaten und muß verwundert feststellen, daß Paul nicht nur in den USA verleumdet wird. Auch in der Presse dieses Landes liest man wenig über seine positiven Seiten, wenn der Mann überhaupt erwähnt wird. Er ist gegen Abtreibung und vertritt eine harte Haltung gegenüber "Illegalen" aus Lateinamerika. Sehr angenehm ist all das natürlich nicht. Aber er ist leider tatsächlich der einzige Kandidat der Republikaner und der Demokraten, der sich erfreulicherweise konsequent zugleich gegen den Krieg im Irak und den Abbau der Bürgerrechte in den USA ausspricht. Statt dessen plädiert Paul für den sinnvollen Einsatz der US-amerikanischen Ressourcen für Bildung, Gesundheit, Armutsbekämpfung und eine auf Kooperation basierende Außenpolitik. Das muß anerkannt werden. Unappetitlicher sind all diejenigen Bewerber, die im Fernsehen für den Einsatz der Folter Partei ergreifen und einen "präventiven" Nuklearschlag befürworten. Nur werden diese wirklich durchgeknallt-radikalen Ansichten von Bewerbern wie Giuliani gar nicht beachtet. Und so erscheint der harmlose alte Mann als Paradiesvogel. Mit Sicherheit ist er (Ron Paul, d. Red.) kein Engel, aber im direkten Vergleich mit den skrupellosen Ärschen R. Giuliani und H. Clinton mindestens heilig. Wenn auch leider kein Kommunist ...
- "Dr. No", per E-Mail -

FEINSTAUB

KONKRET 12/07: "Kapitalismus süß-sauer" von Wolfgang Pomrehn

Dafür ist Peking berühmt: die Sandstürme. Direkt aus der Wüste bläst feiner, gelber Staub den CO2-Schleier weg und setzt sich zwischen die Zähne. Schönes Bild. Danke, Herr Pomrehn.
- Wolfgang Gebert, Berlin -

MARXISMUS-KEMALISMUS

KONKRET 12/07: "Droht ein neuer Krieg?" von Thomas Uwer

Es ist merkwürdig, daß Sie über das Kurdenproblem schreiben, ohne die bei Marxisten übliche Frage nach dem Cui bono des kurdischen Nationalismus zu stellen. Dabei ist dies die einzige Frage, die in der innertürkischen Diskussion der Kurdenproblematik gestellt wird. Die Mehrheit der Türken, auf deren Vorstellungen Sie ebenfalls nicht eingehen, ist überzeugt, daß es die EU-Europäer und die US-Amerikaner sind, die die Kurden zu einem Problem werden lassen. Ginge es dem Westen um eine Diskussion der ethnischen Gruppen der Türkei und des Irans, würden sie sich mit der Existenz von jeweils ca. fünf Millionen Bosniern, Albanern, Krimtataren, Bulgarientürken, Arabern (deren einer Staatspräsident Gül ist) und 7 Millionen Tscherkessen aus dem Kaukasus in der Türkei und den 25 Millionen Türken des Iran, aber auch den möglicherweise bis drei Millionen zählenden irakischen Türken auseinandersetzen. Ach ja, wer als türkischer Bürger eine solche Politik des Westens gegen sein eigenes Land und seine eigenen Interessen mitträgt, der bekommt Haue. Das ist das, was Sie als eine Verfolgung von Kurden darstellen. Sie denken, das wäre Rassismus, weil Deutsche auf eine solche Problemstellung so reagieren würden. Marx dagegen hat in einem seiner Artikel zur Orientfrage dargelegt, daß die Albaner als noch zu zivilisierendes Volk von ihren Nachbarn regiert werden müssen, bis sie zivilisiert genug sind. Scheinbar ist die türkische Politik an mehreren Punkten marxistischer als Ihre Zeitschrift.
- Fahrettin Tahir, per E-Mail -

GLÜCKSSACHE

KONKRET 12/07: Gremlizas Express

Jauch hat den VfB Stuttgart als "Verein für Ballspiele" bezeichnet, und Gremliza hat gnadenlos gekontert: "Dumm für ihn, daß der VfB seit 114 Jahren ›Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893‹ heißt." Da wußte es aber einer wirklich ganz genau. Doch Googeln ist manchmal Glückssache. Vor 114 Jahren wurde der Verein gegründet. VfB heißt er aber erst seit 1912, das sind 95 Jahre. Quelle: Homepage des VfB Stuttgart: http://www.vfb.de/de/verein/chronik/ index.php?seite=2 Und jetzt sind wir alle wieder nett zueinander. So viel Aufmerksamkeit haben diese Cannstatter Dummbatzen nämlich überhaupt nicht verdient.
- Wilfried Harthan, per E-Mail -

HIPPOKRITIK

KONKRET 11/07: "Für eine Handvoll Westmark" von Mathias Wedel

Im Zusammenhang mit dem Hinweis von Mathias Wedel auf die rund 10.000 DDR-Bürger, die laut Forschungen der Universität Hamburg und des Deutschen Historischen Instituts Moskau für bundesdeutsche Nachrichtendienste tätig waren, wird seit einigen Tagen die Trommel gerührt wegen der DDR-Ärzte, die für "die Stasi" gearbeitet haben und damit ihren hippokratischen Eid brachen. Selbst die "linke Presse" ("ND") vom 21.11.07 - "IM Doktor, Studie über DDR-Ärzte" - macht davor nicht halt. Erstaunlich, daß über die Motivation festgestellt wurde: ... "unter anderem aus Überzeugung bereit" ... waren, für das MfS zu arbeiten. Am Dienstag, dem 20.11.07 wurde diese Nachricht in den Abendnachrichten des ZDF groß herausgebracht und kommentiert. Nachdrücklich wurde an die Verletzung des ärztlichen Eides erinnert. - 439 IM-Fälle wurden von der Birthler-Behörde ausgewertet. Nun entsteht die Frage: Wo haben die 10.000 gearbeitet? Es ist sicher keine Spekulation, daß unter diesen 10.000 sich auch eine Anzahl Ärzte aus der DDR befand. In der Birthler-Behörde liegen Akten darüber vor. Die bundesdeutschen Nachrichtendienste waren natürlich weniger an Landärzten oder Ärzten aus Kreiskrankenhäusern interessiert, es sei denn, sie befanden sich in der Nähe von militärischen Einrichtungen wie der GSSD bzw. der NVA. Das Interesse konzentrierte sich auf solche medizinischen Einrichtungen wie z.B. das Regierungskrankenhaus. Diese "Quellen" sollten natürlich nicht über "Speisepläne" oder ähnliche Tatsachen berichten, sondern über den Gesundheitszustand der DDR-Führungskräfte. Haben diese "Quellen" den Eid des Hippokrates nicht gebrochen?
- Alfred Kleine, Berlin -

ANTIIMP

KONKRET 11/07: "Die Eskalation" von Peter O. Chotjewitz

Es braucht schon einen Peter O. Chotjewitz, einen selbstherrlichen deutschen Antiimperialisten also, um die "Große Proletarische Kulturrevolution", eine vom Vorsitzenden Mao geförderte Säuberungs- und Umerziehungskampagne phänomenalen Ausmaßes, als "vorerst letztes Aufbäumen" eines "übern Tisch" gezogenen "Volkes" zu bezeichnen. Wer derart emphatisch von "Völkern" spricht, muß sich auch kein Kopfzerbrechen über die der Säuberung zum Opfer gefallenen "Volksfeinde" (deren Zahl bis heute unbekannt ist) machen. Auch wenn deren Vergehen bisweilen nur darin bestand, Intellektuelle, Lehrer, Künstler, Buddhisten oder Nonkonformisten zu sein.
- Marek Felten, per E-Mail -

DABEISEIN IST ALLES

KONKRET 12/07: von KONKRET

Heilig's Blechle, liebe "Macher" von KONKRET, vorm Kopf der "Taz"-SchreiberInnen, die so über die wohl systemkritischste Zeitschrift der BRD urteilen. Jene, die seit langen Jahren im Dafürsein als Form des Dabeiseins sich systemstabilisierend aufhalten, haben offenbar das Gefühl für Selbstkritik noch nicht ganz verloren. Leider ist da wohl im eigenen Hause etwas durcheinandergeraten. Der Satz: "... ist systemstabilisierend, weil in jedem Scheißliberalen bei der achselzuckenden Lektüre das gute Gefühl entsteht, doch schön tolerant zu sein" muß natürlich beginnen mit: "Die ›Tageszeitung‹". "Zweifel gehören ... immer noch nicht zur geistigen Grundausstattung" der Tageszeitung, oder schon lange nicht mehr, ist evtl. eine Grundvoraussetzung, dort mitarbeiten zu dürfen. Ein Hoch den "Machern" der Zeitschrift KONKRET! Bitte weitermachen. Auf die nächsten fünfzig Jahre!
- "Dr. Caruso", per E-Mail -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36