Dienstag, 23. April 2024
   
Startseite Konkret Hefte Konkret Texte Sonderhefte Konsum Online Konkret Verlag

Das aktuelle Heft



Aboprämie



Studenten-Abo



Streetwear



36 Jahre Konkret CD

36 Jahre Konkret CD


Heft 10 2007

an konkret

(OHNE) FEHL UND TADEL

KONKRET 9/07: 50 Jahre KONKRET

50 Jahre KONKRET? Wenn das keine Steherqualitäten sind, zumal in einer harscher und härter werdenden Welt. Glückwunsch! Und woran ist zu merken, daß man selbst auch nicht jünger wird? Zum ersten Mal in meinem nun auch bald 50jährigen Leben brauche ich eine Lesehilfe. Das neue KONKRET macht's nötig.
Bernd Mollenhauer, per E-Mail

Was ist denn mit KONKRET passiert? Hat das neue und ganz vorzügliche Layout derart anregend gewirkt? Grinsen konnte man bei der Lektüre von KONKRET bisweilen, natürlich bei Horst Tomayer, auch bei Express (da schon bitterer) - jedoch laut lachen? Das bewirkte Camillo Caguán! Und Fritzi Busch bringt Josef Krips derart furios zur verdienten Geltung, daß man gar als Jazzfan sofort dessen CDs kaufen möchte. "Melodie und Rhythmus" ist endlich so spritzig wie das Thema es verlangt. Auch hübsch ist Kay Sokolowskys in bunte Badelaken gewickelter Dalai Laber - allerdings zeigt sich "unser" Papst ebenfalls in lächerlichen Tüchern ...
Hansgert Lambers, Berlin

Ach, Mensch, Gremliza, was 50 Jahre alles so anrichten: Amerika wäre schon ab "Krefelder Appell" das falsche Schwein gewesen. So titelte allerdings ursprünglich Churchill zum Ausgang des Zweiten Weltkrieges. Nicht Deutschland, sondern die Sowjetunion wäre das richtige gewesen. Jedoch, die ist zwischenzeitlich auch erledigt, "in Deutschland aber begann mit dem amerikanischen Kulturimperialismus nicht die Barbarei, sondern die Zivilisation". Wirklich? Dies und den dazugehörigen Artikel, bedauerst Du, lieber Hermann, nicht gebracht zu haben. Daraus sei zu lernen, oder liege ich da falsch? Nun macht sich amerikanische Zivilisation gerade auch im Irak breit und bald im Iran. Wenn dann die große rote Wolke (Hannes aus jenen Zeiten) verflogen sein wird, wird auch der letzte erkennen können, daß die paar Palästinenser in Gaza endlich zivilisiert sind. In Form von Rauch und Asche zwar und Jerusalem und Tel Aviv gleich mit, aber Hauptsache, die KONKRET-Redaktion und ich und Tante Emma auch, können nachher noch "McDonald's Inseln der Gastfreundschaft genießen". Dennoch, und mit Väterchen Fränzkens - trotz-und-trotz-alledem - herzlichen Glückwunsch zum 50. Immerhin habe ich seit 1970 (glaube ich) damit und dadurch einen "ungemein nützlichen" Anteil gehabt. Das muß ja auch mal gesagt sein, denn der Radikalenerlaß hat uns allemal vor sich hergetrieben. Was bleibt, ist mehr als nur genervte Kritik.
Eckhard Vogt, Osterrönfeld

Ein anschauliches Lehrstück in Sachen Typographie und Layout hat vor sich, wer die Inhaltsverzeichnisse der KONKRET-Ausgaben September 2007 und August 2007 nebeneinanderlegt. Das geschulte Auge erkennt sofort: Rubrifizierung durch Farbauszeichnung ist wirksamer als Typenwirrwarr. Der weitere Blick in die Hefte - mit Augenmerk auf Bildunterschriften, Navigationselemente und eine ausgewogene, lesefreundliche und dabei markante Typographie - zeigt einen deutlichen Fortschritt von dilettantischer Beliebigkeit hin zu einem unverwechselbaren, professionellen Erscheinungsbild: Das Layout des Septemberheftes ist wirklich gelungen. Weiter so!
Heiko E. Dohrendorf, Bad Salzuflen

ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT

KONKRET 9/07: "Erfolgreich & vergessen" (2) von Gerhard Henschel

Natürlich ist Svende Merians Buch in der Rücksicht eine Zumutung. Erstaunlich die Auflage, aber ich erkläre mir das damit, daß ausreichend Männer (Sie auch?) dieses Buch lasen, um ins Denken und in die Betten jener Frauen zu kommen. Denn, geben Sie's zu, komplizierte, verwirrte, nachdenkliche oder schwafelnde Frauen waren und sind immer noch anregender als zum Beispiel Veronica Ferres.
Markus Herm, München

Das ist der endgültige Beweis nicht nur für die Möglichkeit, sondern für die Tatsächlichkeit von Zeitmaschinen: Henschel lebt in einem Jahrhundert, "in dem jeder tun kann, was er will". Ich hab doch immer geahnt, daß der Mann uns voraus ist!
Miguel Hoeltje, per E-Mail

HEIMATKUNDE

KONKRET 9/07: "›Köpfe, Straße, Parlament‹" von Heike Kleffner

So löblich es ist, Nazikonzerte zu verbieten -und so tadelnswert, sie zu erlauben -, so verwunderlich scheint es, daß die rheinland-pfälzischen Behörden ein Konzert der "European Revolution Tour" in Baden-Württemberg, also eindeutig außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs, verboten haben sollen. Bedauerlich ist allerdings, daß die Behörden des benachbarten Saarlands das Konzert dann doch erlaubt haben, in Saarbrücken.
- Robert Seidenath jr., Gusterath -

... und Beckstein von der CSU heißt immer noch Günther. Oder ist Kurt Beck inzwischen in der CSU?
- Fips Wohlrab, per E-Mail -

FEHLER ÜBER FEHLER

KONKRET 9/07: "Deutsche Biographie" von Peter Nowak

Ob Nowak Hubertus Knabe mag oder nicht, ist mir egal. Es ist mir auch egal, ob er an der Person Walter Linses etwas auszusetzen hat. Egal ist mir weiterhin, ob Nowak die Biographie kritisiert, die ich über Walter Linse geschrieben habe. Es ist mir aber nicht egal, daß Nowak Falschbehauptungen über meine Schrift verbreitet. In dem Absatz, in dem es um die Biographie geht, stimmt fast nichts: Ich referiere zeitgenössische Stimmen über Linse - Nowak schreibt diese Aussagen mir zu. Ich habe als erster die Frage nach Linses NS-Vergangenheit überhaupt gestellt (und beantwortet) - Nowak tut so, als wäre es mir um weitere Legendenbildung gegangen. Ich wäge jedes Indiz und bemühe mich um ein faires Urteil - Nowak unterstellt mir, ich würde nachteilige Informationen über Linse "grundsätzlich" abwerten. Nowak schreibt: "Sogar die von Linse und seinem Umfeld vorbereiteten Persilscheine müssen noch dafür herhalten, ihm irgendeine innere Opposition zum NS zu attestieren." Und über Linses Rolle bei der "Arisierung": "... hatte er solche Gewissensbisse nicht". Wenn Nowak selbst zu Linse recherchiert hat, dann bitte ich darum, mir Kenntnis von diesen "vorbereiteten Persilscheinen" zu geben und mitzuteilen, wie er an die Informationen zu Linses Gewissen herangekommen ist. Aber selbstverständlich hat Nowak alles, was er über Linse weiß, aus meinem Buch. Und da steht nichts dergleichen - Nowak hat die "vorbereiteten Persilscheine" und die angeblich fehlenden "Gewissensbisse" herbeiphantasiert und unterstellt mir auf dieser Grundlage, ich wollte Linse nachträglich weißwaschen. Nowak vermengt Dinge, die er eigentlich auseinanderhalten müßte. Er pickt sich Zitate heraus, die ihm genehm sind, und kombiniert sie mit Wertungen und Falschbehauptungen. Der Unterschied zwischen Indikativ und Konjunktiv ist ihm unbekannt. Fakten und Fiktionen sind für ihn dasselbe. Das ist - gelinde gesagt - kein guter Journalismus.
Benno Kirsch, Berlin

ZWANGSCHARAKTER

KONKRET 8/07: "Otto? Find ich gut" von Philipp Thiée

Dem Großteil der Ausführungen des Autors kann ich nur zustimmen. Verwundert hat mich aber doch, daß Herr Thiée meint, den Begriff der Zwangsprostitution in Anführungszeichen setzen zu müssen. Denn natürlich ist Zwangsprostitution - verstanden als brutalste Verdinglichung des (weiblichen) Körpers - real existent und kein Hirngespinst. Denn um was handelt es sich, wenn nicht um kapitalistischen Zwang, wenn eine 16jährige indische Slumbewohnerin sich für ein paar US-Dollar von westlichen Pornofilmern bei laufender Kamera arschficken lassen muß, um die nächsten Wochen überleben zu können? Und um was handelt es sich, wenn eine Frau mit Hilfe falscher Versprechungen über die Grenze gelockt (oder wie Ware "transportiert") wird und als Sexarbeitssklavin allzeit bereiten "Konsumenten" dienen muß? Daß in der öffentlichen Debatte rund um das Thema die Rolle des herrschenden Wirtschaftssystems ausgespart bleibt (und die des über "(il)legalen" Aufenthalt bestimmenden Staates), ändert am Zwangscharakter nicht das geringste. Ansonsten bin ich von der aktuellen Ausgabe - wie so oft - begeistert.
Laura Gruber, Wien

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36