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36 Jahre Konkret CD

36 Jahre Konkret CD


Heft 10 2006

an konkret

Lob & Tadel

KONKRET 9/06: "Unheilige Allianz" von Hermann L. Gremliza

Ihre Kolumne ist an Einseitigkeit, Lügen und Haß gegen Linke nicht zu überbieten. Kann es sein, daß Sie ausgerastet sind oder daß Sie von Kapitalisten gekauft wurden?
Heinz Klingel
Leonberg

Ich hoffe, daß nach allem, was im Iran nach 1979 geschehen ist, die Zeitschrift KONKRET endlich einsieht, wie positiv die Monarchie für Persien trotz aller berechtigten Kritik war, und ihre billige Polemik bereut! Leider hat Seine Kaiserliche Hoheit der Schah das kulturelle, intellektuelle und soziale Niveau seines Landes überschätzt.
Alexander Gruber
Pentling

Irgendwann erwischt es also jeden: Jenseits des Kapitalismus droht also nur noch mehr Barbarei, und außerhalb der USA und Israel existiert keinerlei politische Vernunft (KONKRET mal ausgenommen), sondern nur noch Antisemitismus und lasches Appeasement? Nach 4 Jahrzehnten harter Kritikerarbeit wäre das wirklich ein klägliches Ende und eine bescheidene Einsicht. Ganze Wälder wurden abgeholzt, um zum Schluß die Mühen für vergeblich zu erklären? Trifft es Gremliza ebenso wie viele andere Kritiker, die ihre eigene Apokalypse nicht mehr ertrugen und reumütig in den Schoß der Bourgeoisie zurückkrochen?
G. Mönch-Tegeder
per E-Mail

Diese Abrechnung ist erste Klasse!
Hubertus Romahn
per E-Mail

Die einzige Zeitung, die man sofort und ohne Überwindung lesen kann.
Alexander Laabs
per E-Mail

Natürlich steht der moderne Kapitalismus der Idee der Menschenrechte gedanklich näher als das Weltbild von Al-Qaida. Aber auch der Faschismus ist bekanntlich eine Form des Kapitalismus, und eine Allianz mit den USA gegen den Islamismus wäre ein ziemlicher Ritt auf dem Tiger. Kann man verhindern, daß der nebenbei noch Chavez, Morales und Castro frißt, und sollte man das in Kauf nehmen?
Werner Haertel
Hamburg

Ein herzliches Danke für die stete Trennschärfe in KONKRET. Als links bekannte Dogmen, die erwachsene Menschen zu Opfern von Umständen infantilisieren, haben sich als Kitt für diese religiöse Allianz von links bis rechts angeboten. Auf dieser Opferwelle surft eine Koalition aus hiesigen Journalisten, Menschenrechtlern, Pazifisten und Antisemiten heute gegen Israel und später vielleicht dann als nationale Bewegung im Namen der eigenen Opfer. Es bleibt die Hoffnung, daß fortgeschrittene Staaten die unheilige Allianz diesmal frühzeitig beenden und die Wellenmaschine ausschalten.
Sebastian Hoffmann
per E-Mail

Aus übervollem Herzen ein herzliches Dankeschön für Ihre Behandlung des Themas "Israel". Es war wirklich unerträglich, was ich zu diesem Thema in den letzten Wochen zu hören und zu sehen bekam. Evangelische Pfarrer, freundliche alte Damen, Altkommunisten, jugendliche Attac-Anhänger, ergraute Grüne, nichtgläubige und gläubige Muslime unterschiedlicher Nationalität waren/sind sich in ihrem Urteil einig: "Imagine there's no Israel" (so eine US-Zeitung). Die Libanesen, bei denen ich einmal die Woche esse, begrüßen die Intervention Israels (sie sind Christen), wissen aber kundzutun, daß "die Juden" weltweit der Quell allen Übels sind. Ganz gemütlich mal eben so beim Tee vermeldet. Die Kasseler "Friedensbewegung" hat eine wirklich klasse Mahnwache abgehalten. Libanesische Fahne plus NS-Vergleich - klar. Ich war mit einer jüdisch-russischen Freundin dort. Deren Oma sitzt 87jährig in Haifa im siebten Stock und sagt am Telephon: "Ich habe die Deutschen überlebt, das hier halt ich auch noch aus, ich geh in keinen Bunker."

Jürgen Petzoldt

Kassel

Kurz und mit Dank: Wegen solcher Texte lese ich seit Jahrzehnten KONKRET. Klare Darstellungen, in denen auch "linke" Positionen hinterfragt werden und in denen der Kern beständig ist und stimmt.
Holger Stöppler-Zimmer
per E-Mail

Anti & Philo

KONKRET 8/06: "Israels Krieg" von Hermann L. Gremliza

Hermann Gremliza beweist in seiner Kolumne, daß man sowohl proisraelisch als auch antisemitisch argumentieren kann. Ist Gremliza tatsächlich der Meinung, daß der Haß des Antisemiten "aus der erlebten Überlegenheit seines durch Jahrtausende unfreiwilliger Welterfahrung zur geistigen und materiellen Elite erwachsenen Feindes" herrühre? Eine solche "Erklärung" bedeutet nichts anderes, als den Philosemitismus, Juden wären tatsächlich intelligenter und eine geistig-materielle Elite, zu rationalisieren und jahrhundertelange Pogrome oder gar die deutsche Vernichtungspolitik gegenüber Jüdinnen und Juden zur Eliteschulung zu erklären. Auschwitz war aber genausowenig eine Besserungs- oder Erziehungsanstalt wie die Pogrome des 19. Jahrhunderts in Rußland oder die Vertreibung der spanischen Juden 1492.
Thomas Schmidinger
Wien

Einmal & keinmal

KONKRET 9/06: "For the first time" und "Night Time in the Big City" von Günter Amendt

For the first time wär' to say, daß ich eine solche Sprache der Idolatrie in einer ja nicht nur über Kulturindustrie aufgeklärten Zeitschrift nicht erwarte, auch nicht als eiligen Ausdruck des ersten Eindrucks: Die "hochproduktive Schaffensphase" in einem "absolut einmaligen" "Künstlerleben" festzustellen, ist das eine, Stilvielfalt und - huch! - Spuren des vorangegangenen Albums im neuen zu finden, das andere; oder das "größere" gar? Ich denke, das hat doch etwas sehr bürgerlich-romantisch-heldenhaft Schwärmendes, und selbst in memoriam Amendts schönen alten Dylanhymnen hoffe ich, daß nicht immer "Night Time" ist, wie in der allgegenwärtigen und jetzt neu angepriesenen Ballade von "Lost John", gerade bei der Beschreibung. "Einmalig", die "Karriere" Dylan? "Einmalig" gibt's in dieser Welt noch nicht. Wohl aber Heldenverehrung. Leider auch "bei uns".
Rainer Kühn
Steinfurt

Schüssel & Schussel

KONKRET 9/06: "Am Tropf" von Erwin Riess

Österreich hat ja nun mit dem Mozartjahr, dem Niedergang der Gewerkschaftsbewegung und der Brechtverdrängung in diesem Jahr genug Jubiläen zu feiern. Da trifft es sich gar nicht gut, wenn es tief im Erdinneren zu tektonischen Verschiebungen kommt, die an der Oberfläche als Erd- und Seebeben erscheinen und Erdbebenforscher samt dem ältesten Leser der "Presse" bellen lassen, als sei er ein Grubenhund. Ja, ganz richtig - zu sehr verstellen die unmittelbaren Schäden und Auswirkungen der diversen Flutwellen und Erdbeben samt Vermurungen den Blick. Die Gletscher schmelzen. Der Fremdenverkehr verkehrt verkehrt, und dann entsteht ein Unglück, und aus dem österreichischen Bundeskanzler Schüssel wird der Bundespräsident. Zwar hat die österreichische Restlinke viel nicht gemerkt, aber das schon - der Herr Fischer ist Bundespräsident und müßte nun KONKRET verklagen, weil die ihn zum Schüssel machten, das ist doch allerhand!
Dieter Braeg
Salzburg

Die Bildunterschrift, in der Schüssel zum Präsidenten degradiert bzw. befördert wurde, geht aufs Konto der Redaktion. Pardon - d. Red.

Dumm & dümmer

KONKRET 9/06: Gremlizas Express

Dieser Ulf Poschardt, der sich da am "Marathon Man" vergriffen hat, ist noch dümmer, als selbst der kluge Herausgeber gemerkt hat. Der folternde KZ-Arzt fragt den gefolterten Hoffman nämlich nicht: "Sind Sie außer Gefahr?" und fragt daher auch nicht "das Opfer nach seiner Einschätzung der Gefahr". Er fragt vielmehr: "Sind sie außer Gefahr?" ("Are they safe?") - und er meint seine Diamanten, was beim halbwegs aufmerksamen Ankucken des Films eigentlich jeder mitkriegen müßte. Poschardt hat also nicht nur bei Dustin Hoffman ein "f" zuwenig und ein "n" zuviel, sondern überhaupt keine Ahnung, wovon er redet.
Rainer Schmidt
Essen

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36