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36 Jahre Konkret CD

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Heft 12 2004

an konkret

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KONKRET 11/04: KONKRET EXTRA "Zwischen Wut, Feigheit und Friedhofsstille"

Thomas Ebermann stellt die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) als einen Verein dar, der rechte Schillianer in seine Reihen aufgenommen hat und etwa um Oskar Lafontaine buhle, der Schilys Vorschlag, im Norden Afrikas Internierungslager für Flüchtlinge einzurichten, so richtig gut findet.
Zwei Klarstellungen: 1. Auf der ersten Hamburger Mitgliederversammlung am 22. Oktober tauchte in der Tat ein Mensch auf, der Mitglied der Hamburger Schill-Partei gewesen sein soll. Er saß vollkommen isoliert an einem Tisch - rings um in herum ein Cordon sanitaire leerer Tische und Stühle. Ich glaube, dieser Mensch wird keine zweites Mal bei uns auftauchen.
Die WASG betreibt keine Gesinnungsschnüffelei und stellt auch keine Regelanfrage beim Verfassungsschutz, wenn sich ein Mensch um Aufnahme als Mitglied bemüht. Keine Großorganisation kann sich vor vereinzelter rechter Infiltration schützen.
2. Als WASG-Bundesvorstand Klaus Ernst im August hocherfreut auf Oskar Lafontaines Annäherungsversuche reagierte, ging ein Aufschrei durch die WASG-Basis.
Egbert Scheunemann
Hamburg

Einst sang der große deutsche Theoretiker Udo Lindenberg: "Wenn ich besoffen bin, hab ich blaues Blut, und Malochen hat mir nie gelegen." Dieser undogmatischen Daseinbewältigungsstrategie hat sich offenbar auch die irgendwiegrüne Revolutionsromantikerin Ilka Schröder (Ex-MdEP) verschrieben. Frau Schröder kam, um sich zu beschweren, zum KONKRET-Streitgespräch: "Das Perverse an den Protesten besteht darin, daß die Protestierenden darum betteln, ausgebeutet zu werden." Was Ilka nicht wissen will: Viele Menschen schuften sich dafür kaputt, daß perspektivlose Kleinbürgerkids einen geruhsamen Parlamentsaufenthalt im Ausland verbringen können. Diesen Menschen wird nicht gedankt, sondern sie werden im Gegenteil auch noch von politischen Autisten wie Schröder verhöhnt. Das ist pervers. Noch ernster: Ein Individuum, welches keinerlei Verständnis von den bewußtseinsprägenden gesellschaftlichen Zwängen hat, unter denen die "bedrängte Kreatur" sich als Ware Arbeitkraft zu verkaufen genötigt wird, möge besser schweigen. Diesen Rat nicht zu befolgen, ist wirklich pervers.
Maik Matthias
Braunschweig

Ächz

KONKRET 10/04: "Allahs willige Vollstrecker" von Hermann L. Gremliza

Hermann L. Gremliza ist ein politischer Hellseher. Er unterstellt in ausgesprochen deutscher Arroganz dem damals demokratisch gewählten - von der russischen Armee gestürzten - tschetschenischen Präsidenten Maschadow, "einen netten, kleinen Gottesstaat" angestrebt zu haben. Damit rechtfertigt Visionär Gremliza den zweiten Krieg Rußlands gegen Tschetschenien mit mehr als 80.000 Toten. Diese Toten waren KONKRET nie eine Zeile wert, die gerechtfertigte Entrüstung über den Massenmord in Beslan, verübt von tschetschenischen Terroristen (einst Mitglieder sowjetischer Sondereinheiten) ist deshalb pure Heuchelei. Der international respektierte und bedeutendste Menschenrechtler Rußlands, Sergej Kowaljow, unterstreicht immer wieder, daß Wladimir Putin als Premierminister von Boris Jelzin den zweiten Krieg gegen Tschetschenien vom Zaun gebrochen hat. Ohne diesen wäre Putin nicht zum russischen Präsidenten gewählt worden. Weil westliche Politiker den Genozid in Tschetschenien kritiklos hinnehmen, werden sie nun zur Wiederherstellung eines autoritären Regimes sowjetischer Machart in Rußland beitragen.
Der laut Gremliza gegen Allahs willige Vollstrecker kämpfende Putin ließ Raf Schakirow, Chefredakteur der Tageszeitung "Iswestija" feuern, weil er kritisch über das Geiseldrama in Beslan berichtet. Putin-kritisches kann Gremliza in "Nowye Iswestija", "Russki Kurjer" oder in der "Liberation" nachlesen. Allesamt pro-westlich, niemals Sprachrohr irgendwelcher "Befreiungskämpfer" wie einst KONKRET.
Sie pflegen außerdem eine Unsitte. Unbequeme werden namentlich nicht genannt, zur Unperson deklariert. Darin sind Sie ein ausgesprochener Meister. Ihr Link zum Israel-Palästina-Konflikt ist schief. Rußland ist nicht Israel, Tschetschenien nicht Palästina. Tschetschenien ist Israel, Rußland das arabische Umland. Stalin ließ einst die Tschetschenen kollektiv deportieren, die ehemaligen KP-Mitglied Jelzin und Putin überzogen die Kleinst-Republik mit einem schmutzigen Krieg. Sie outen sich immer mehr als ein Fan der ethnischen Säuberung. Sie sagen zynisch nein zur Rückkehr von Vertriebenen. Also keine Rückkehr für die vertriebenen Roma und Serben des Kosovo oder die aus des West-Sahara verjagten Sahauris? Ihre Kolumne ist eine Aufforderung an ethnische Vertreiber, die Welt weiterhin in Blut zu ersäufen. Allahs willige Vollstrecker sind zweifelsohne eine Gefahr, aber auch Hitlers Nachfahren, die Massenmorde heute schön- und kleinschreiben.
Wolfgang Mayr
per E-Mail

Würg

KONKRET 10/04: "Negative Rebellion" von Thomas Uwer

In Ihrem Artikel erwähnen Sie einen "Münchner PDS-Funktionär", der in der SDAJ-Zeitung "Rotes Dachau" zu allerlei Widerlichkeiten aufruft. Ich gehe davon aus, daß Herr Sedlmair gemeint ist. So weit, so schlecht. Wie Sie allerdings darauf kommen, daß es sich bei dem Autor um einen Funktionsträger der Münchner PDS handeln soll, bleibt mir schleierhaft. Zwar ist es korrekt, daß der Schreiber (wie er freimutig öffentlich auf diversen Seiten im Internet verkündet) Mitglied der PDS war. Diese Zeiten sind allerdings längst vorbei, spätestens seit der Unterstützung des Kongresses "Spiel ohne Grenzen" (München, Mai 2003) und dem verhinderten Versuch Sedlmairs, eine "AG Al Fatah" in der Münchner PDS zu installieren. Eben wegen der Haltung der PDS München in diesen Fragen kam es zur Trennung. In diversen Foren, v.a. Indymedia, wirft der Autor der Münchner PDS gar vor, "antideutsch" zu sein, was natürlich so nicht richtig ist.
Man muß die PDS nicht mögen. Aber man sollte, bevor man ihr einen solchen "Funktionär" unterschiebt, doch ein wenig Recherche betreiben, ein Anruf hätte das geklärt.
Roger Lindner
Mitglied des Kreisvorstandes PDS München

Ich will den Schleier lüften. Der "Funktionsträger", der jetzt keiner mehr sein soll, wurde zweimal von der PDS als Bundestagskandidat nominiert: 1998 im Wahlkreis Freising (0,7 Prozent bzw. 1.385 Stimmen) und 2002 in Fürstenfeldbruck (0,9 Prozent bzw. 1.761 Stimmen). Unter seiner Anschrift firmiert (im Verzeichnis bayerischer PDS-Basisgruppen der PDS Ulm übrigens auch aktuell noch) die PDS-Basisgruppe Dachau/Fürstenfeldbruck. Jetzt also "kam es zur Trennung". Das ist schön. Soll das auch bedeuten, daß Sie ihn rausgeworfen haben? Etwa, weil er im Internet unter dem Pseudonym Baath Simpson ein Saddam-Fanzine unterhält, weil er das US-Militärgefängnis Abu Ghraib als KZ bezeichnet und Israel nur in Anführungszeichen schreibt? Weil er Zeitungen wie KONKRET und "Jungle World" als "Zentralorgane" eines "abgeschöpften Grind einer orientierungslosen und theoretisch degenerierten ›Linken‹" und ihre Autoren als "Zion-Nazis" beschimpft? Ich würde es gerne glauben.
Thomas Uwer

Grumpf

KONKRET 11/04: "Schwanenweh" von Marit Hofmann

Der Verriß der Schnippel-TV-Shows ist an sich durchaus lesenswert, aber daß wegen der dort auftretenden Schwäne und Entlein - oder auch Erpel - Verona Pooth zur Miss Entenhausen wird, hat die Duck-Sippe wahrlich nicht verdient. Grumpf.
Werner Haertel
per E-Mail

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36