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36 Jahre Konkret CD

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Heft 07 2011

an konkret

ANATOMIE

KONKRET 6/11: Titel

Im Wintersemester 1974/75 brachte uns Studenten am Fachbereich Kunst/Visuelle Kommunikation an der Justus-Liebig-Universität in Gießen der Prof. Hermann K. Ehmer freundlich und entschieden bei, daß beim Bilderangucken zuerst festzustellen ist, was man sieht und danach erst, was man zu sehen meint. (Wie das geht, das kann man nachlesen in Visuelle Kommunikation. Beiträge zur Kritik der Bewußtseinsindustrie, Köln 1971 ... Um's mal gesagt zu haben.) So. Und mit dieser Sehhilfe versehen habe ich das Titelblatt (freilich nicht nur dieses) betrachtet und dabei festgestellt, daß aus einer sechsfingrigen rechten Faust heraus der Zeigefinger auf den Betrachter deutet. Nun ist das Zeichnen und Malen von Händen und Fingern ja eine verzwickte Angelegenheit. Der Zeichner und Radierer Horst Janssen zum Beispiel schrieb, daß er viele Jahre nicht im Stande war, fünf Finger einigermaßen glaubwürdig an einer Hand unterzubringen. Und der Maler Hans Platschek hat empfohlen, am besten keine komplettfingrige Hand abzubilden, da leicht der Eindruck entstehen könne, es handele sich um eine Reihung von Frankfurter Würstchen. Und Micky-Maus kommt bekanntlich mit vier Fingern zurecht. Aber ich schweife ab. Die Hand ist nicht mein Thema, sondern der Revolver in der linken, na ja, Faust. Bei näherer Betrachtung kann man nämlich sehen: Uncle Sam blufft.
- A. Metzler, per E-Mail -

Ob der Künstler James Montgomery Flagg seinem "Uncle Sam", den der Layouter handbezüglich unverändert übernommen hat, versehentlich einen sechsten Finger verpaßt oder vielmehr, wie ein zweiter bis dritter Blick nahelegt, dessen Handballen abgebildet hat, ließ sich leider nicht eruieren, da Flagg bereits 1960 verstorben ist.
- die Redaktion -

PÄDIATRIE

KONKRET 6/11: "Faites vos jeux!" von Detlef zum Winkel

Sehr verehrte, liebe Frau Merkel! Jedes Sandkastenkind vernichtet lieber alle Kuchen selbst, bevor es gezwungen wird, einen davon aufzuessen. Und zwar unmittelbar, nachdem es die Gefahr erkannt hat. Restlos.
- KBH, Berlin -

Es ist traurig, daß die Katastrophe von Fukushima dazu nötig war, aber wenn sich PolitikerInnen, allen voran Angela Merkel, ausnahmsweise und im Gegensatz zu ihren KollegInnen in anderen Ländern als lern- und umdenkfähig erweisen, kann man das gar nicht laut genug loben - ein solcher Anlaß bietet sich vermutlich nur einmal in einem Menschenleben. Der Ausstiegsbeschluß der Regierung ist sicher nicht das Maximalwünschenswerte, aber das war der rotgrüne "Atomkonsens" auch nicht. Manchen Fans dieser Konstellation ist offenbar ein ans Herz gewachsenes Feindbild abhandengekommen, das wäre eine Erklärung für das Gemecker, das die erste und vermutlich einzige vernünftige Entscheidung der Bundesregierung nun begleitet.
- Songül Akdeniz, per E-Mail -

AKUPUNKTUR

KONKRET 6/11: "Die Legende vom Hlg. Ai" von Berthold Seliger

Beim Herrn Weiwei handelt es sich um einen Künstler, der sich kritisch mit seiner Zeit und einem Staatsapparat auseinandersetzt, der Menschen unterdrückt und Herrn Weiwei bedroht und nun auch noch verschleppt hat. Was Seliger in seinem Artikel schreibt, ist unerhört! Pure Spekulationen und Verschwörungstheorien! Lassen Sie doch bitte sehr der Kunst ihre Nische, in der sie sich frei ausdrücken und die Kritik an den Verhältnissen kreativ und künstlerisch ausformulieren kann! Das ist doch alles ein abgekartetes Spiel. Herr Weiwei hat für zuviel Aufsehen gesorgt und die herrschende Klasse hat einfach kurzen Prozeß mit ihm gemacht. Ich jedenfalls werde mich weiter gegen die Unterdrückung der Kunst und für die Freiheit des Künstlers einsetzen.
- Ingeborg Kröger, Düsseldorf -

Man übersetze Ai Weiwei und seine Kunst mit Au Weiwei.
- Bernd Mollenhauer, München -

HNO

KONKRET 5/11: "Glaubt's doch endlich, ihr Dumpfbeutel!" von Ulrich Holbein / Melodie & Rhythmus

So wenig ich als an Kunstmusik Interessierter es für nötig halte, daß Sie in der Rubrik "Melodie & Rhythmus" die dreiundneunzigste Neueinspielung irgendwelcher Stücke besprechen, so sehr freue ich mich über gelegentliche Artikel wie den zum hundertsten Todestag von Gustav Mahler, der von einer Kennerschaft zeugt, wie man sie in den Publikumszeitschriften sonst nicht findet.
- Philipp Dedié, per E-Mail -

Was soll denn das? Besprecht doch hauptsächlich 60er/70er Jahre: Rock und Folk, statt Britney Spears durch eine Platte-des-Monats-Besprechung Aufmerksamkeit zu schenken, wo doch Britney Spears keine Aufmerksamkeit verdient hat. Übrigens verstehe ich auch nicht, wie man Scorsese, einen der schlechtesten Regisseure aller Zeiten, in KONKRET ein Genie nennen darf. Geht doch bitte von der Nouvelle Vague aus. KONKRET ist die beste Zeitschrift der Welt, aber die Bereiche "Film" und "Musik" sind meistens unerträglich.
- Julian Pähler, Bielefeld -

"Und überhaupt: Strom! Vibratoren! Computer! Und diese Bässe!" - Danke für den Leserbrief, glücklicherweise hat KONKRET nicht nur Holbeins Artikel gedruckt, sondern auch Britney Spears' "Femme Fatale" zur Platte des Monats gemacht, da darf mensch noch hoffen.
- Milan No, via Facebook -

PLASTISCHE CHIRURGIE

KONKRET 6/11: Gremlizas Express

Der "am Kreuz baumelnde" fromme Jude Jesus von Nazareth war nicht der "Vereinsgründer" des Christentums. Der Verdienst, das christliche Glaubensbekenntnis aus unterschiedlichen heidnischen und jüdischen Versatzstücken zusammengestöpselt und Jesus zum göttlichen Wesen verklärt zu haben, gebührt vielmehr dem römischen Spion und Kollaborateur Paulus von Tarsus. Es ist umstritten, ob er ein griechischer Diasporajude oder ein hellenistischer Proselyt war, der vergeblich versuchte, sich als gesetzestreuer Pharisäer (sic!) auszugeben. Im übrigen hat Ihr kleiner Scherz auf Kosten eines Opfers der römischen Folter einen etwas üblen Geruch.
- Jost Lang, per E-Mail -

ÄHNLICHKEITSPRINZIP

KONKRET 6/11: Gremlizas Express

Gremlizas Vorschlag, die Betreiber von Atomkraftwerken samt ihrer Familien in der Nähe der eigenen Betriebe anzusiedeln gefällt mir sehr! Ich hätte da auch noch eine bescheidene Idee: Wie wär's, wenn jeder Kirchentagsbesucher, jeder Priester, Papst und Pfaffe direkt neben einer großformatigen Kirchenglocke, die alle paar Stunden höllischen Rabatz macht, zu nächtigen hätte. In Kombination mit Ihrem Vorschlag bliebe der Welt nichts anderes übrig: Sie müßte schnurstracks eine bessere werden!
- Horst Hibelig, Dresden -

VETERINÄRMEDIZIN

KONKRET 6/11: Tomayers ehrliches Tagebuch

Sehr geehrter flügelloser Zweibeiner, hiermit fordern wir Sie auf, den Eltern des ungeborenen Lebens unverzüglich Zugang zu ihrem Ei zu verschaffen. Machen Sie sich nicht unglücklich. Wir Stadttauben sind überdies sehr gesellig und könnten Ihnen bei etwas Entgegenkommen Ihrerseits gefiederte Freunde werden. Dauernde Wohngemeinschaft (auf Selbstverkostungsbasis) nicht ausgeschlossen. Ihr
- Columba palumbus, Präsident der Taubenpolizei -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36