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36 Jahre Konkret CD

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Heft 05 2011

an konkret

A HYMN TO HIM

KONKRET 4/11: "Suicide A-Bombers" von Hermann L. Gremliza

Ich glaubte, mich träte ein Pferd, als ich in Ihrer wie immer lesenswerten Kolumne in bezug auf Fukushima etc. lesen mußte, daß in weiter kommunistischer Ferne Atomkraft vielleicht sogar ein sicherer Segen für die Menschheit sein könnte. Ja, welches Pferd hat Sie denn da geritten, als Sie das niedergeschrieben haben? Wenn ich die Sache mit der Atomkraft richtig sehe, wird diese sich in ihrer Gefährlichkeit nicht darum scheren, welches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem gerade en vogue ist. Die Endlagerung ist vielleicht mal lösbar, wobei ich allerdings auch da meine Zweifel habe. Aber das Betreiben einer solchen Höllenkraft unterliegt technischen und wahrscheinlichen Gegebenheiten, und die Wahrscheinlichkeitsrechnung wird vermutlich auch vom Kommunismus nicht außer Kraft gesetzt werden können. Vorausgesetzt, daß diese Annahme richtig ist, würde sich auch dann das Unwahrscheinliche ereignen, nämlich ein GAU mit den bekannten Folgen. War es nun Blindheit, die Sie zu solchen Überlegungen brachte oder Wunschdenken im Hinblick auf die kommunistische Zukunft, oder ist einfach der Gau(l) mit Ihnen durchgegangen? Ich kann nur dazu raten: Absatteln und es vielleicht mal mit alternativer Energie versuchen.
- Jürgen Scherer, per E-Mail -

Gremlizas schräger Nebensatz, die Nutzung der Atomenergie sei in transkapitalistischer Zukunft (O-Ton: "in einem kommunistischen Übermorgen") eventuell doch vollkommen ungefährlich (wörtlich: "ein Segen"), enthält mehr Komik, als einer Aprilnummer angemessen ist: Man muß weder Ökonom noch Physiker sein, um über diesen Anflug kruder Ignoranz lange und herzlich zu kichern. Leider haben wir jenes Übermorgen schon längst verpfuscht beziehungsweise radioaktiv angereichert, als daß eine solche Illusion noch zu verantworten wäre.
- Burger Lichtenstein, Stuttgart -

Ausgezeichnete AKW-Kolumne - hier, wo wir sie gelesen haben, paßt sie gründlich.
- Dietmar Dath und Mareike Maage, Tokio -

GET ME TO THE CHURCH ON TIME

KONKRET 3/11: Buch & Deckel, Ralf Schröder über Täve. Die Autobiographie

Wenn Ralf Schröder über beliebte Sportler der DDR schreibt und dabei Katharina Witt - eine Weltspitzensportlerin - übersieht, die auch die DDR hervorgebracht hat, ist das fatal! Dem Ralf Schröder gefällt es wohl nicht, daß Täve gut zur DDR steht. Wie kommt es, daß die Mehrheit der ehemaligen DDR-Bürger sich die DDR zurückwünscht? Jedenfalls war die DDR in vieler Hinsicht besser als der Raubtierkapitalismus, der sich zweifellos auf dem absteigenden Ast befindet.
- Dipl. oec. Köpp, per Fax -

ES GRÜNT SO GRÜN

KONKRET 4/11: "Basta und Bumsti" von Michael Schilling

Dem neuen Buch von Jutta Ditfurth über die Grünen wünsche ich möglichst viele Leser, weil sie Informationen zusammengetragen hat, die vielleicht eine gewisse aufklärerische Wirkung unter den - wie man früher sagte - breiten Massen entfalten könnten. Allerdings ist der durchschnittliche Grünen-Wähler so beratungsresistent wie sein CSU-Pendant. Wer das Buch aus einer analytischen und linken Perspektive liest, wird den Ertrag so bescheiden finden wie in dem Vorläuferwerk Das waren die Grünen aus dem Jahr 2000. Wieder nimmt Ditfurth eine moralisierend-voluntaristische Perspektive ein, statt die Grünen und ihren Erfolg als klassenspezifisches Phänomen zu sezieren, wie dies etwa Georg Fülberth tut. Der Vorwurf, die Grünen machten keine linke oder gar linksradikale Politik, ist absurd. Man sollte von einem Ochsen keine Milch erwarten und von den Grünen allenfalls eine Reformpolitik im Sinne eines ökologisch gebändigten Kapitalismus. Um drei Beispiele zu nennen: sofortige Abschaltung von Atomanlagen und Förderung regenerativer Energieerzeugung, Ausstieg aus bestimmten Verkehrsprojekten wie Stuttgart 21, dafür eine flächendeckende Verbesserung des Angebots der Bahn. Schlimm finde ich die Geschichtsklitterung hinsichtlich der Geschichte der Anti-AKW-Bewegung und der Frühgeschichte der Grünen, die Ditfurth wieder betreibt, um sich selbst ins beste Licht zu rücken und die Beteiligung von Nazis zu kaschieren, die penetrant als "Wertkonservative" verharmlost werden. Zu den Anfängen der Anti-AKW-Bewegung und der Grünen zählen der ökofaschistische "Weltbund zum Schutz des Lebens", ehemalige Mitglieder und Funktionäre der NSDAP wie Baldur Springmann und Werner Georg Haverbeck sowie August Haußleiter, den Ditfurth wiederum als Nationalliberalen bezeichnet, und seine "Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher" (AUD). Haußleiter mußte wegen seiner NS-Propagandatätigkeit seinerzeit als Grünen-Vorsitzender zurücktreten. Es ist keineswegs so, daß Linke es damals nicht besser hätten wissen können. Ditfurth verhandelte im Juni 1979 im Collegium Humanum in Vlotho auch mit allerlei braungrünem Gesocks, während die Bunte Liste Hamburg im Jahr davor eine Broschüre über deren Positionen, Verflechtungen und Vergangenheit veröffentlicht hatte. Herausgeber der Broschüre war Rainer Trampert. Jeder macht Fehler, und hinterher ist man meistens schlauer, aber solche (selbst-)kritischen Reflexionen sucht man bei Ditfurth vergebens.
- Peter Bierl, per E-Mail -

Sie schreiben, die Technik der Kernfusion sei gefährlicher als die der Kernspaltung. Bis jetzt habe ich immer das Gegenteil gehört. Worauf gründen Sie Ihre Einschätzung?
- Georg Hilscher, per E-Mail -

Michael Schilling hat sich zur Beantwortung dieser Frage ins Sperrzonenrandgebiet zurückgezogen.
- Die Redaktion -

WÄRE DET NICH WUNDASCHEEN

KONKRET 4/11: "Neuigkeiten aus der Hope Valley Road" von Christian Y. Schmidt

Als Indiz dafür, daß die Aufrufe zu Demonstrationen in China nicht vom Volk, sondern von "einer Handvoll Internetaktivisten" stammen, führen sie an, daß die Demoparolen "wir wollen Arbeit, Essen, Wohnungen" einem "allenfalls historischen Bild" der chinesischen Großstädte entsprechen. "Le Monde Diplomatique International" vom April 2011 entnehme ich jedoch, daß die chinesische Regierung Maßnahmen ergreifen mußte, um die "Preisexplosion zu bekämpfen, von der insbesondere Lebensmittel betroffen sind", und daß die "Empörung über die ungerechte Verteilung des Wohlstands" wächst. Eine manifeste Folge dieser Probleme ist dann auch der neue Fünfjahresplan, der seine Schwerpunkte unter anderem auf soziale Absicherung und Wohnungsbau (!) setzt. Könnten jene Parolen nicht also tatsächlich von unzufriedenen Chinesen stammen, die sich nicht an den Demonstrationsorten zu erkennen geben aus Furcht vor Repressionen?
- Moritz Lauer, per E-Mail -

THE RAIN IN SPAIN

KONKRET 3/11: "Im Dienste seiner Majestät Mappus" von Michael Csaszkóczy

Das mit dem euphemistischen Verfassungsschutz hat schon seine Richtigkeit. Immerhin schützt der Sonnenschutz vor der Sonne, der Regenschutz vor dem Regen, der Rostschutz vor dem Rost und der Verfassungsschutz vor der Verfassung.
- Thomas Klikauer, Sydney -

I'M AN ORDINARY MAN

KONKRET 3/11: "True Romance" von René Martens

Schade, daß die Modedroge St. Pauli auch in KONKRET angekommen ist. Die neueste St.-Pauli-Fahne in meiner Gegend (Eimsbüttel, HH) hängt in einer recht exklusiven Eigentumswohnung. Nur der HSV!
- Michael Schreiber, Hamburg -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36