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36 Jahre Konkret CD

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Heft 02 2011

an konkret

DIE MÖRDER SIND UNTER UNS

KONKRET 1/11: "›Und die Massenmörder züchten Blumen‹" von Eberhard Rondholz und "›Isolierung führt dazu, daß Militanz eskaliert‹" (Gremlizas Gespräche XI: mit Luc Jochimsen)

Nach drei Jahrzehnten leserbriefabstinenter KONKRET-Leserschaft ist jetzt einmal ein Dank fällig, und zwar ein doppelter: erstens für Eberhard Rondholz' Hinweis auf den historischen Autodidakten Joseph Wulf, der 1955 schon mindestens so klug war wie eine hochmögende, vom ehemaligen Bundesaußenminister Joseph Fischer eingesetzte Professorenkommission heute; und zweitens für ein Interview des geschätzten Hermann Gremliza mit Luc Jochimsen, welches ohne jede Mühewaltung beweist, daß es neben dem späteren schnarchsackigen Wahlsieger Christian W. und seinem wichtigtuerischen reaktionären Konkurrenten Gauck bei der Bundespräsidentenwahl noch eine schlimmere Option gab: eine "linke" Bewerberin, der in Sachen bodenlose Dummheit vermutlich nicht einmal die weiland Grünen-Bewerberin Luise Rinser das Wasser hätte reichen können.
- Klaus Kempter, per E-Mail -

SPUR DER STEINE

KONKRET 1/11: "Doppelte Buchführung" von Werner Heine

Da, immerhin ein Artikel, der sich am Beispiel Irland mit der Vernichtung beziehungsweise Enteignung von Kapital in "Händen der Werktätigen" durch EU, IWF und andere beschäftigt. Viel war's ja nicht in 2010, was KONKRET geleistet hat zur Aufklärung und Enthüllung in Sachen Finanzkrise und Kapitalismus im 21. Jahrhundert. Ich kann mich da noch an ganz andere Zeiten erinnern. Was ist geworden aus den harten Debatten und Streitgesprächen der früheren KONKRET-Jahrzehnte um Ökonomie und Kapital? Die letzten KONKRET-Hefte kommen im Vergleich dazu wie Kulturmagazine daher. Kunst und Kultur und die unverzichtbare, so notwendige Unterstützung zur Sicherung Israels sind lebenswichtig. Aber wie hat noch eine der Rampensäue von ganz vorne aus dem Machtapparat so treffend gerufen: "It's the economy, stupid!" Die geht in KONKRET scheinbar gerade baden.
- Rosie Schott, Freiburg -

KONKRET-Leserin Rosie Schott hat recht: Die Ökonomie geht in KONKRET nur scheinbar baden. Siehe dazu: Eberhard Rondholz: Schweinische Geschichten (3/10); Stefan Frank: Die FDR-Situation (3/10); Stefan Frank: Für ein paar Fränkli mehr (4/10); Jörg Kronauer: Komm, schenk mir ein (4/10); Hermann L. Gremliza: Siech im Geldkrieg (6/10); Stefan Frank: Public Enemy (6/10); Eberhard Rondholz: Nützliche Aufwendungen (6/10); Hermann L. Gremliza: Selbstmord, systemisch (7/10); Werner Heine: Die falsche Antwort (7/10); Jörg Kronauer: Donau abwärts! (8/10); Georg Fülberth: Beggar my neighbour (8/10); Hermann L. Gremliza: The Dawn of Freedom (9/10); Stefan Frank: Eine Clique von Gangstern (11/10).
- Die Red -

EIN KESSEL BUNTES (1)

KONKRET 1/11 "Die Volksmassen erwarten schöne Lieder" von Berthold Seliger

Seliger suggeriert, daß Eisensteins Inszenierung von Wagners "Walküre" 1940 ein Zugeständnis an den Hitler-Stalin-Pakt gewesen sei. Das Gegenteil ist der Fall. Nachdem der deutsche Botschafter das Stück gesehen hatte, beschwerte er sich über die angebliche Verfälschung Wagners, worauf Stalin den Deutschen zuliebe das Stück absetzen ließ. Eisensteins Absicht war es nämlich, die progressiven Momente in dem Werk hervorzuheben und damit Wagner nicht den Faschisten zu überlassen. Das war auch im Sinne des von Seliger erwähnten Kulturministers Lunatscharski. Der sah zum Beispiel in der Figur des Siegfried einen anarchistischen Helden, "der sich vom Joch des Kapitals befreit". Lunatscharski hatte eine differenzierte Sicht auf Wagner und schrieb 1933: "Wehe dem, der die Welt arm macht, indem er Wagner mit dem Rotstift der Zensur durchstreicht." Lunatscharski steht damit in der "linkswagnerianischen" Tradition, die Shaw 1899 mit seiner Schrift The Perfect Wagnerite begründete und die zum Beispiel den "Ring des Nibelungen" als kritische Sozialgeschichte des Kapitalismus liest. Patrice Chéreau hat das 1975 in Bayreuth auf die Bühne gestellt. Und an Katharina Wagners (die Urenkelin) "Meistersingern" von 2008 hätte sogar die Antifa ihre Freude (gibt's auf DVD).
- Peter Wahl, Berlin -

EIN KESSEL BUNTES (2)

KONKRET 12/10: Platte des Monats; Michael Sailer über Thin Lizzy

Hätte mir jemand die Popgruppe Thin Lizzy genannt, wäre mir (1956 geboren) sofort und ausschließlich "Whisky in the Jar" eingefallen. Als nun in KONKRET Thin Lizzys Uralt-Doppel-CD "Vagabonds" als "Platte des Monats" vorgestellt wurde, war ich überrascht. Noch mehr, daß Sie die CDs über den grünen Klee gelobt haben. Zu Recht, die Titel sind einfach: schön. Übrigens ist "Whisky in the Jar" der Titel, der mir mit am wenigsten gefällt. Um über Phil Lynott noch etwas mehr zu erfahren, habe ich bequemerweise bei Wikipedia nachgelesen und dort erfahren, daß die Iren ihren Landsmann in Dublin mit einer Statue würdigen. Auch das ist einfach nur: schön.
- Erich Schenk, per E-Mail -

HELMUT - SOHN SEINER KLASSE

KONKRET 1/11: "Nachruf voraus" von Michael Schilling

Sehr treffend, Schillings vorzeitiger Nachruf auf den großen Blubberer Helmut Schmidt. Dessen zu Unrecht immer mal wieder gelobter "Einsatz" als Innensenator gegen die Flut von 1962 ist nicht nur wegen des Verstoßes gegen die Verfassung des Stadtstaates (danke für das Nevermann-Zitat!) und Schmidts "Kommandoton" interessant. Es handelte sich damals um einen massiven Versuch Schmidts, unter dem Vorwand der Flut die Militarisierung der BRD auch außerhalb der Bundeswehr voran zu treiben. Als damaliger Abiturient mußte ich mit meinen Mitschülern tagelang diese Versuche erleiden. Von halbstarken Fahrern des Technischen Hilfswerks wurden wir stundenlang sinnlos auf LKW-Ladeflächen quer durch Hamburg gekarrt, Blaulichtgedudel und entsprechende Unfälle inbegriffen. Militärähnliche Einkleidung in THW-Klamotten, Registrierung, Suppe fassen, Geräte verteilen, Einsatzorte aufsuchen: Da lacht das Herz des Militaristen. Auch wenn damals alles noch total chaotisch war: Schmidt wollte schließlich üben lassen, der Kalte Krieg war auf seinem Höhepunkt. Zum Schluß habe ich in Wilhelmsburger Katen und Ställen sehr armer Leute, die, aus welchen Gründen auch immer, schon seit vielen Monaten nicht mehr imstande gewesen waren, ihre Tierhaltung fachgerecht zu gestalten, meterdicke (!) kotige Strohschichten zusammen mit Eis aus Elbwasser losgehackt, nur einige Stunden, das Ergebnis von drei langen Tagen "Einsatz". Es hat mir nicht geschadet, auch war ich von zu Hause Arbeit gewohnt, aber die soziale Frage durch Zwangsverpflichtete aus Schulen lösen zu wollen - das war Schmidt par excellence. Viele Jahre vor den danach benannten Gesetzen hat er den "Notstand" proben lassen, den er ohnehin für den Kern des Staates hält.
- Reinhard Finck, per E-Mail -

SANDMÄNNCHEN

KONKRET 1/11: "Schuß ins Knie" von Frederik Moche

Hier meine Notiz nach einem Hafenspaziergang in Hamburg und einer kurzen Stippvisite im Treppenhaus des Stilwerks: Wie infantil sind eigentlich sogenannte Street Artists? Sich bunt anbiedernde, gefällige Scheiße - Überbau für Stilwerk-Spießer. In so wenigen Worten läßt sich dieses Phänomen zusammenfassen. Das Zeilenhonorar fällt jedoch dabei wesentlich geringer aus. In vollem Verständnis daher für die Länge Ihres Beitrags: Vielen herzlichen Dank!
- Stefan Pertschi, per E-Mail -

SOLARIS

KONKRET allgemein

Liebe KONKRETe! Eure Zeitschrift ist so gut, daß sogar der Mist, den ihr auch mal verzapft, das Gehirn düngt.
- Michael Schreiber, Hamburg -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36