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36 Jahre Konkret CD

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Heft 05 2010

an konkret

iSex

KONKRET 4/10 sowie KONKRET allgemein

In den letzten KONKRET-Heften kamen, wenn es um Sexualität ging, häufig ein Exministrant (Wenzel Storch) zu Wort, der seine Kindheitstraumata aufarbeitet, oder Martin Jürgens, der als Heranwachsender mit allerlei katholischem Aufklärungsmüll traktiert wurde. Auch ich wurde von meinen Lehrern an einem "humanistischen" Gymnasium noch in den Siebzigern gefickt. Wenn auch nicht im wörtlichen Sinne, sondern geistig-intellektuell. Was muß dann erst an den Schulen vor 1968 los gewesen sein? Die Gruppe Les Madeleines meint, eine kritische Theorie der Geschlechterverhältnisse basteln zu können, ist aber stolz darauf, Triebstruktur und Gesellschaft nicht gelesen zu haben. Wie soll das denn gehen? Meine Frage: Warum bleibt Ihr so sehr in der Defensive, anstatt Euch auf Freud, Reich, Marcuse, Amendt etc. zu berufen und mit diesen Kalibern den ganzen pfäffischen Sexualdreck einfach wegzufegen?
- Stefan Jahn, München -

iBlog

KONKRET 3/10: "Hase19 ruft LatteM" von Hermann L. Gremliza

Zugegeben: Die meisten Blogs sind so langweilig, daß sich maximal die beste Freundin, die Schulkameraden oder der Liebhaber von Hase19 für sie interessieren. Auch ist es richtig, daß sich Volkes Stimme des öfteren mit Unappetitlichkeiten meldet, die bestätigen, daß ein erheblich großer Teil der Bevölkerung schwarzbraun bis in die Tastatur hinein denkt und schreibt. Bloggen unterscheidet sich vom professionellen Journalismus schlicht und einfach dadurch, daß (fast) keine Recherche stattfindet, sondern persönliche Meinungen und Beobachtungen im Mittelpunkt stehen. Die schier flächendeckende Angst der Journalisten, die Blogger könnten sie arbeitslos und überflüssig machen, ist das einzige Überflüssige. Das sind zwei Welten, die sich, bei guten Blogs, allenfalls mal berühren und gegenseitig anregen können. Wie viele andere erhebe ich beim Bloggen nur Ansprüche an mich selbst, akzeptiere in den Grundzügen die allgemeine (alte) deutsche Rechtschreibung und freue mich, wenn sich Diskussionen ergeben oder ich solche anzetteln kann. Wem es nicht gefällt, was ich schreibe, braucht es auch nicht zu lesen und soll seinen Senf bei sich behalten.
- Hermann Schleicher-Roevenstrunck, per E-Mail -

iJews

KONKRET 1/10: "Ein ›judenreines‹ Palästina?" von Alex Feuerherdt; KONKRET 4/10: "Der Ausruf ›Judenschweine‹ hat mich nicht überrascht" - Interview mit Claude Lanzmann

Alex Feuerherdt glaubt offenbar, die Position Israels in der deutschen bzw. internationalen Meinung verbessern zu können, wenn er das übliche Argument, "die israelische Siedlungspolitik sei das größte Hindernis für einen Frieden im Nahen Osten", als falsch bezeichnet und an seine Stelle die Weigerung der Palästinenser setzt, den Staat Israel anzuerkennen. Er tut das in recht polemischer Weise, indem er sich des häßlichen Nazischlagworts "judenrein" bedient. Das mag in der seit 100 Jahren angespannten und aufgeregten Situation auch heute noch verständlich sein, ist aber in mehrfacher Hinsicht unangemessen. Auch wenn man nicht der Ansicht ist, "daß Juden auf palästinensischem Boden grundsätzlich nichts verloren haben", so ist doch angesichts der Art und Weise, wie israelische ›Siedler‹, häufig frisch eingewanderte Fanatiker aus den USA mit höchst begrenzten Welt- und insbesondere Geschichtskenntnissen, sich seit Jahr und Tag in ihren Enklaven betragen, fruchtbaren Boden, Wasser und Straßen für sich allein reklamieren und so weiter, schon der Gedanke, es könnte gegenwärtig jüdische Siedlungen in den sogenannten palästinensischen Autonomiegebieten geben, höchst weltfremd.
- Stefan Zimmer, per E-Mail -

Wer bei der Blockade von Claude Lanzmanns "Warum Israel" im letzten Oktober den Ausruf "Judenschweine!" gehört hat, muß hysterisch sein, befindet Gremliza - "weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf". Im Unterschied zu Christian Morgensterns Palmström schließt Gremliza seine Tatsachenwahrnehmung aus einer bloßen Behauptung, die nicht hergeleitet wird, empirisch leicht zu widerlegen ist und sich logisch in den Schwanz beißt: Es sei "geradezu das Kennzeichen linker Antisemiten, daß sie alles tun, um nicht als Antisemiten erkannt zu werden". Man staunt. Also keine Bombe im jüdischen Gemeindehaus 1969, keine Selektion jüdischer Passagiere in Entebbe 1976, kein Aufruf, "den Juden endlich einen Denkzettel zu verpassen", im "Grünen Kalender" 1983, keine Hetzjagd auf Amsterdamer Kippaträger durch No-Globo-Demonstranten 2002 - und was dergleichen Beispiele mehr auch sein mögen? Zum Sinn des Antisemit-Seins gehört wesentlich, allen zu sagen, was man über die Juden zu wissen meint. Linke Antisemiten (und keineswegs nur solche) pflegen dabei üblicherweise "Zionistenschweine!" zu brüllen, nicht weil das eine bewährte Maskierung ihrer Absichten wäre, sondern weil es diese in einen von der herrschenden Meinung sanktionierten politischen Kontext stellt, eben gerade ohne den antisemitischen Code unkenntlich zu machen. Es wäre ein leichtes gewesen, Augen- und Ohrenzeugenberichte einzuholen, die es ermöglicht hätten, das eigene Wissen über die linken Antisemiten aus deren aktuellen Äußerungen herzuleiten statt umgekehrt. Man kann das lassen, wenn einem der fragliche Sachverhalt egal ist. Man sollte es nicht lassen, wenn einem die eigene Spekulation darüber so unter den Nägeln brennt, daß man Gefahr läuft, sie Claude Lanzmann zur Begrüßung zu präsentieren. Schön zu lesen immerhin, daß der sich von solcher Art Gescheitheit nicht dumm machen läßt.
- Anders Kühne, Hamburger Studienbibliothek -

iPirat

KONKRET 4/10: Links & Rights von Elke Wittich

Ich habe eine Frage zu Ihrem Text über den Rechtskurs der Piratenpartei. Sie schreiben: "Koenig hatte sich in seinem Blog von einem von Teilen der Piraten umjubelten Text mit dem Titel ›Linke hassen - Piraten lieben‹ über ein Rettungskonzept für die Musikindustrie zu einer glühenden Verteidigungsrede für das schweizerische Minarettverbot gesteigert." Der Artikel, um den es hier geht, hat aber, soweit mir das unter der Adresse http://aaron-koenig.blogspot.com/2009/10/im-letzten-spiegel-hat-dirk-kurbjuweit.html festzustellen möglich war, nichts von einer Verteidigungsrede des schweizerischen Minarettverbots oder einer Thematisierung eines Rettungskonzepts für die Musikindustrie. Es geht darin lediglich um einen Artikel aus dem "Spiegel", in dem der Autor über die "lange Tradition des Hassens" im linken Spektrum schrieb. Koenig sieht den "linken Selbsthaß" ebenso und sagt: Die Piraten sind besser. Soweit, so Propaganda. Welchen Text aus dem Blog von Aaron Koenig meinen Sie denn aber nun?
- Jan Eijking/Zementblog.de -

Es geht um mehrere Texte und nicht um einen, in dem alle diese Themen vorkämen. Der Artikel zum Minarettverbot in der Schweiz ist da zu finden: http://aaron-koenig.blogspot.com/2009/11/respekt-fur-die-schweiz.html und den zur Rettung der Musikindustrie gibt's da:http://aaron-koenig.blogspot.com/2009/11/wie-rettet-man-die-musikindustrie.html.
- Elke Wittich -

ïGoj

KONKRET 4/10: Gremlizas Express

"Epater les Gojim" wäre auch mit richtiger Pluralendung ("gojims") falsch, denn die Franzosen würden das J wie im Wort "jour" und die hebräische Pluralendung -im als Nasallaut aussprechen. Für die leichte Jotierung gibt es den Buchstaben ï - Trema -, mit dessen Anwendung sich Poseners Bemerkung korrekt "épater les goïmes" schreibt.Ärgern Sie sich bitte nicht, falls ich recht habe, sondern lachen Sie über den jüdischen Witz, in dem einem Goj ein Zentner gefillte Fisch angeboten wird. Prière de ne pas m'en vouloir Mesdames et Messieurs.
- Marcel Abramsohn, Neumünster -

iDank

KONKRET allgemein

Ich lese KONKRET seit 30 Jahren. Ich wollte einfach mal nur danke sagen.
- Dagmar Hauck, Karlsruhe -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36