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36 Jahre Konkret CD

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Heft 11 2009

an konkret

PANORAMA

KONKRET 10/09: "Weltbilder, geschlossen"; Streitgespräch zwischen Kay Sokolowsky und Alex Feuerherdt

Lieber Kay Sokolowsky, besuchen Sie doch mal mit einer Freundin Riad oder schauen Sie sich in Beirut die Hitler-Büsten an, die dort in allen Größen zum Verkauf stehen, begleiten Sie ein auffälliges Schwulenpaar in Istanbul (aber außerhalb vom Stadtteil Taksim bitte), machen Sie eine Umfrage in Berlin-Wedding, ob es den Staat Israel überhaupt geben darf (wobei es hierbei egal ist, ob Türken, Araber oder Deutsche antworten) - oder lesen Sie einfach mal lange im Koran! Danach bitten Sie dann einen christlichen Geistlichen in Kairo, einmal dort im TV "in Augenhöhe" mit einem Imam über freie Religionsausübung zu diskutieren. Wenn Sie das alles durchhaben, schreiben Sie Ihr Buch noch einmal. Vielleicht heißt es dann: "Feindbild Menschenrechte".
- Karsten Troyke, Berlin -

Lieber Alex, seit einigen Monaten lese ich Deine Artikel in KONKRET, und normalerweise habe ich wenig an ihnen auszusetzen. Dieses Mal hast Du Dich aber ein wenig verstiegen, finde ich: Deine Gleichsetzung von - neurechtem - Kulturalismus und Kulturrelativismus ist schlicht falsch. Letzterer Begriff ist, wie Clifford Geertz gezeigt hat, eher eine Schöpfung seiner Gegner, der "Antirelativisten", die glauben, daß die Methoden der sozialen Anthropologie "unsere" westlichen Werte durcheinanderbringen würden und mit ihrer Kritik solche eurozentrischen Moralbegriffe wie diejenigen von der ewigen "menschlichen Natur" oder dem "menschlichen Geist" wieder aufzuwärmen hoffen. Und der Kulturalismus glaubt ja eher allgemein, daß überhaupt noch so etwas wie eine "völkische" Kultur möglich sei in der modernen, kapitalistischen Gesellschaft. Beides halte ich für nicht besonders "aufgeklärte" Positionen. Das, was das Schlagwort "Kulturrelativismus" bezeichnet, nämlich eine schon etwas angegraute sozialanthropologische Theorierichtung, hat mit beidem wenig zu tun.
- Markus Sabri, per E-Mail -

TRANSPARENZ

KONKRET 10/09: hier KONKRET; Gespräch mit Bodo Ramelow

Das nenne ich eine offene & ehrliche Antwort! Originalton Bodo Ramelow: "Wir brauchen eine politische Grundrichtung, bei der die Bürger das Gefühl haben (Hervorhebung von mir, L.B.), daß sie selber mitentscheiden und mitwirken können." - Noch kürzer, knapper & präziser kann man das Programm der Partei Die Linke kaum darstellen.
- Ludger Baack, Duisburg -

SPIEGELBILD

KONKRET 10/09: "Dit un dat über do ut des" von Michael Schilling

"Wenn sich beim Deutschland-Magazin ›Spiegel‹ fünf Männer zusammensetzen ...", so beginnt Gremliza in seinem Express in der Oktober-KONKRET die Entlarvung von fünf "Spiegel"-Redakteuren als sprachlich - und politisch sowieso - dumme Gestalten und als solche, die moralisch unterhalb von mittelalterlichen Henkern und deren Kopfabschlagetätigkeit stünden, denn sie haben nur die Qualität, "hier einer Verdächtigen die Haut abzuziehen". Mit der Verdächtigen gemeint war das zeitweilige RAF-Mitglied Verena Becker, die 1980/81 mit dem Verfassungsschutz zusammengearbeitet hat. Warum so weit suchen, nämlich bei anderen Magazinen, wo doch alles im eigenen Verlag so gut zu Hause ist? In der gleichen KONKRET schreibt ein Michael Schilling zu Verena Becker ("offensichtlich hat sie nicht alle Tassen im Schrank"): "Ein Staatsschutz, der eine Gruppe wie die Rote Armee Fraktion nicht von Anfang an und bis in ihre Verfallsprodukte durchsetzt hätte, wäre sein Geld nicht wert. Wer zwei und zwei zusammenzählen kann, weiß, daß jedes dritte oder vierte RAF-Mitglied im Dienst des Staates gestanden haben muß." Einmal zum Absondern aufgefordert, weiß jede kleine Leuchte heute natürlich, was sie zur RAF zu sagen hat und wo der Mainstream in Deutschland ist. Beeindruckend, wie Schilling erkennt, daß der Staatsschutz sein Geld wert ist. Da weiß man doch, wo noch echte Qualität ist und wo man seine Honneurs machen muß. Man kann wahrscheinlich berechtigte Zweifel daran haben, ob Schilling überhaupt fähig ist, eins und eins zusammenzuzählen, und deshalb mit der Zwei-und-Zwei-Addition nicht schon hoffnungslos überfordert ist. Eines aber kann man mit Gewißheit feststellen: Bei der RAF, wenn es denn so gewesen wäre, hätte es wenigstens die Möglichkeit gegeben, daß etwas zerfällt. Schilling dagegen war schon immer da, wo er heute schreibt: Augenhöhe Teppichkante. Ich erlaube mir, so etwas als eine politische Kanaille zu bezeichnen, die deswegen sicher eine große Zukunft vor sich hat. Nicht nur beim "Spiegel".
- Karl-Heinz Dellwo, Hamburg -

TUNNELBLICK

KONKRET 10/09: "Voll die falsche Richtung" von Stefan Frank

Da Stefan Frank mit einer ganzen Menge volkswirtschaftlicher Kompetenz ausgestattet ist, kann er in der Krise als Herrschaftsberater glänzen, der "Regierung, Notenbanken und den Staat im allgemeinen" vor schwindendem Vertrauen bewahren möchte, indem er den Herrschaftsfiguren ihre "Cheap-Money-Politik" auszureden versucht, weil niedrige Zinsen "das von ihnen doch eigentlich offiziell angestrebte Ziel eines anhaltenden Aufschwungs" der Wirtschaft in weite Ferne rücken ließen. Daß der linke Volkswirtschaftler Frank sich eigenartigerweise für einen Aufschwung der kapitalistischen Warenproduktion engagiert, obgleich bei dieser Prozedur die Menschen als Mittel der Wirtschaftsapparatur zu fungieren haben, hat seinen Grund darin, daß ihm die herrschende Produktionsweise als naturgegebene "Wirtschaft" erscheint. Deshalb führt er gewaltige Wohnungsleerstände darauf zurück, daß diese Wohnungen zu teuer und zu protzig seien, wobei er wie selbstverständlich Lohnabhängige unterstellt, deren Einkommen zu gering für teure Dinge ist, weil ihr Lohn ein Kostenfaktor ist, den die Kapitalbesitzer minimieren müssen, wenn sie ihr Geld vermehren wollen. Aber um die Sorgen der Lohnabhängigen sorgt sich die Volkswirtschaftslehre nicht, hat sie doch Höheres im Sinn - beispielsweise das Ansehen des Staates.
- Franz Anger, Neuss -

BILDAUSSCHNITT

KONKRET 7/09: "Egotrip Erziehung" von Tina Klopp

In einer früheren Ausgabe - bekomm grad den Ausschnittdienst - läßt sich Tina Klopp über den Streit Winterhoff/Bergmann vernehmen - leider hat sie dazu nicht einmal die simpelsten jedermann zugänglichen Recherchen eingeholt. 1. Da gibt es keine Gegengeschäfte zwischen Winterhoff u.a. und mir - durch fast alle Buchhandels-Informationsblätter ging im Frühjahr, daß Random House auf Betreiben Winterhoffs den selbständigen, aber kleinen Beltz-Verlag mit einer Millionenklage überzog (was deren Ruin bedeutet hätte, daraufhin habe ich meine - ich schwör's - sehr witzige und fachlich zutreffende Analyse zurückgezogen und ein ziemliches Wischiwaschi verfaßt). 2. Der Verlagsaufkleber "Antwort auf Winterhoff" ist vom Autor weder gewollt noch zu beeinflussen, das weiß jeder, der je ein Buch veröffentlicht hat. Ein Blick in den Innenteil hätte die Rezensentin darüber belehrt, daß die Auseinandersetzung mit W. knapp 15 Seiten umfaßt, die nett erzählten und in einem kalten Sozialklima um eine andere Tonlage bemühten "Erziehungsgeschichten" aber hundert. 3. Dazwischen etwa 30 Seiten Sozialtheorie, die liest soundso kein Mensch, weil es sich dabei um Analysen handelt. Diese hier sind die Kurzfassung von Überlegungen, die ich in zwei Büchern dargelegt habe und die zur Grundlagenliteratur der Kinder- und Jugendarbeit und der Ausbildung von Kindertherapeuten zählen. Ein einziger Blick ins Internet hätte die Rezensentin darüber informiert.
- Wolfgang Bergmann, per E-Mail -

LICHTBLICK

KONKRET 8 + 10/09: Platte des Monats

Nach all den Jahren rezensierter Langeweile zwischen Ernst Busch und Jochen Distelmeyer gab es mit Baku und Earle Brown gleich zwei hörenswerte Platten des Monats. Ich bin begeistert. Über Musik lesen, die andere nicht hören wollen - so sollte es sein.
- Flora Rodenbusch, per E-Mail -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36