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36 Jahre Konkret CD

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Heft 01 2009

an konkret

KULT

Literatur Konkret 2008/2009: "Das Ende der Kultur - endlich" von Michael Scharang

Ich bin fasziniert von den Artikeln im beiliegendem Heft Literatur Konkret, eventuell auch, weil es mein erstes Heft von KONKRET ist. Ich denke, unter den Autoren herrscht der Konsens, daß die Kultur v.a. in Deutschland, diesem lächerlichen Land, das sich Kulturnation schimpft, die Kultur im Niedergang ist. Ich frage mich allerdings, was verstehen die Autoren, vor allem Michael Scharang, Autor des Artikels "Das Ende der Kultur - endlich", unter dem Begriff "Kultur". Hoffentlich sprengt Ihre Definition von Kultur den Rahmen einer kurzen Definition nicht.
- Frerk Blome, per E-Mail -

Kultur warf sich im Lauf der Neuzeit auf zu einer Dachorganisation über die Philosophie, die Kunst, die Wissenschaft und die Religion, um diese einzelnen Phänomene des Überbaus auf einen ideologischen Nenner zu bringen und ihnen so mehr politische Schlagkraft, Totschlagkraft zu verleihen. Der Kapitalismus bricht die Wissenschaft als Produktionsfaktor heraus, womit das Dach einstürzt. Seither, seit der Mitte des 20. Jahrhunderts, gibt es die einzelnen Phänomene des Überbaus, aber keine sie überwölbende Kultur, also auch keinen Begriff von ihr.
- Michael Scharang -

OFFENBARUNG

KONKRET 11/08 und 12/08: "Das Ende einer Ära" und "Die Weltvernichtungsmaschine" von Stefan Frank

Könnte man Max A. Höfer, dem Geschäftsführer der INSM, vielleicht ein paar KONKRET-Ausgaben mit Artikeln von z.B. Stefan Frank zukommen lassen? Zitat Höfer: "Schaut man sich die Wortmeldungen der Systemkritiker genauer an, wird klar: Vorhergesehen hat die Finanzkrise niemand. Auffallend ist vielmehr, wie weit daneben sie mit ihren Prognosen lagen und wie inadäquat ihre Ratschläge waren." Ein Freiexemplar des konkret-texte-Bands 44 (Stefan Frank: "What's new, economy?") wäre vielleicht auch nicht schlecht. Dann kann Herr Höfer sich in Zukunft jedenfalls nicht mehr mit seiner Unbildung herausreden.
- Dietmar Schmidt, per E-Mail -

MYTHOLOGIE

KONKRET 12/08: "Wissen ist Mythos" von Ilse Bindseil

Auf die Gefahr hin, oberlehrerhaft zu wirken: Auch Ilse Bindseils Lévi-Strauss-Würdigung bestätigt den Verdacht, daß Lévi-Strauss zu den verkanntesten Denkern des 20. Jahrhunderts gehört. Um kurz zu sein: Lévi-Strauss behauptet gerade nicht, wie es im Artikel heißt, daß Wissen (ein) Mythos ist. Nichts läge seinem messerscharfen, materialistischen Rationalismus/Strukturalismus ferner. Was er (eher am Rande) sagt, ist vielmehr, daß Wissenschaftler in Situationen, worin sie ihre Theorien, die den Common sense überfordern, auf verständliche Weise dem Laien vermitteln wollen, Beispiele und Modelle verwenden, die mythologischen Fabeln ähneln. Der Sicherheit halber betont Lévi-Strauss: "Trotz dieses Vergleichs hüte ich mich vor jeglichem Mystizismus. Nichts berechtigt dazu, eine Vermischung zwischen den Formen des archaischen Denkens und des wissenschaftlichen Denkens herbeizuführen oder aufrechtzuerhalten." Der Wunsch, diese Vermischung herbeizuführen und aufrechtzuerhalten, ist allerdings die Raison d'être der sogenannten Postmoderne. Es kann, auch aus diesem Grund, nicht genug dagegen protestiert werden, Lévi-Strauss' Strukturalismus unter der Optik des post-modernen Irrationalismus zu betrachten. Lévi-Strauss hat nie verheimlicht, daß er die Anthropologie/Ethnologie "in einer Perspektive zu plazieren [versucht], die mit den Prinzipien des Marxismus vereinbar" ist. Sein Ziel geht darauf, "die ethnologischen Ergebnisse der letzten fünfzig Jahre in den marxistischen Strom einzureihen".
- Marcus Dick, Salzgitter -

Vielleicht habe ich nicht deutlich genug gemacht, daß ich es bin, die, um Ihre Worte zu benutzen, "messerscharfen Rationalismus" mythologisch findet. Dabei bin ich selbst vermutlich eine fanatische Rationalistin; Ihre Darstellung thematisiert, was mich an Lévi-Strauss fasziniert. Ich habe versucht, demgegenüber die Ambivalenz, die der wissenschaftlichen Tätigkeit, ungeachtet der ihr eigenen Fortschrittlichkeit eingeschrieben ist, anzusprechen, schon der Selbstkritik wegen.
- Ilse Bindseil -

BIS ZUM JÜNGSTEN TAG

KONKRET 12/08: "Die Sache mit dem Holocaust" von Fritzi Busch

Weil das KZ keine Besserungsanstalt gewesen ist, war auch Nazideutschland keine Besserungsanstalt für die Deutschen. Wie aber haben die es geschafft, nach dem Krieg mit dem "Wirtschaftswunder" eine Zwangsneurose zu entwickeln, die alle einschließlich sie selber glauben gemacht hat, sie seien die moralisch Überlegenen? Der "Exportweltmeister" konnte und kann doch nur deswegen so überzeugend am Markt auftreten, weil die Deutschen selber geglaubt haben: "Wir sind die Besten!" Es muß sie doch jemand ganz doll liebgehabt haben, und Theodor Wiesengrund Adorno gehörte sicher auch dazu. Wir werden sehen, ob diese Neurose geheilt werden kann und was sich daraus ergibt. Geheilt sind die Deutschen dann aber noch lange nicht, und das werden sie auch bis zum Jüngsten Tag nicht sein.
- Rainer Schmidt, per E-Mail-

ORATORIUM

KONKRET 12/08: "Lob des Privatradios" von Fritz Tietz

Fairerweise ist festzustellen, daß Sie gewarnt hatten. Dennoch habe ich natürlich nach dem Lesen Ihrer Kolumne www.byte.fm in den Mac getippt. Und was schallt mir entgegen? Nöliger Pop! Am Tage mag so was durchgehen für den, der Hintergrundgesäusel braucht, aber ab 19 Uhr bietet Radio Eins in der Regel doch Höherkarätiges. Soeben um 23.10 Uhr waren es Olaf Zimmermanns "Elektro-Beats". Dies auch als Gruß an Ihre Tochter, die ein offenbar feines Gespür für brauchbare Musik hat. The beat must go on!
- Hansgert Lambers, per E-Mail -

MYSTERIUM

KONKRET 11/08: Tomayers ehrliches Tagebuch

Sehr geehrter Herr Tomayer, lieber Hotte, Im Frühsommer '96 waren Sie - wahrscheinlich mit dem Sohn - am Münchner Rotkreuzplatz bei einem Italiener am Mittagstisch. Welch kritischer Blick in die Speisekarte! Und ich natürlich nicht Manns genug, Sie anzusprechen! Egal, herzlichen Glückwunsch zum 70.! Alles Gute! - Aber die Vorgänge im Hotel zu Markneukirchen, und was in Cheb los war, so was wollen wir schon wissen. Von Rollerfahrer zu Rollerfahrer herzlichst,
- T. Körner & J. Krampl, München -

AUFKLÄRUNG

KONKRET allgemein

Seit ungefähr acht Jahren bin ich jetzt schon treuer KONKRET-Leser und freue mich jeden Monat auf die nächste Ausgabe. Zu Anfang war es ganz schön hart für mich, euer Magazin zu lesen, denn im Grunde genommen komme ich ja aus den sogenannten bildungsfernen Schichten und habe eigentlich nichts von dem verstanden, was bei euch geschrieben wird. Mit den Jahren habe ich dann aber doch dazugelernt, und in mein hauptschulgeprägtes Hirn zogen nach und nach neue Mieter ein. Der Adorno bekam seine Ecke, der Gernhard, Piwitt, die Marit Hofmann und der Hermann Gremliza (entschuldigt das Durcheinander). Ja, scheiß doch rein, die und viele andere hätte ich doch ohne euch gar nicht kennengelernt, und dafür will ich mich jetzt mal bedanken. Nach wie vor habe ich beim Lesen von KONKRET nie das Gefühl, verarscht zu werden, und das ist für mich schon was Besonderes in der heutigen Medienlandschaft (keine Ahnung, ob es mal besser war). Also macht weiter so.
- Axel Schmickler, Berlin -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36