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36 Jahre Konkret CD

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Heft 12 2008

an konkret

GESCHMACKSFRAGE

KONKRET 11/08: "Alles häßlich, alles porno" von Magnus Klaue

Ich bin erstaunt, wie M. Klaue ein Symptom der Jetztzeit derart treffend als solches schildern kann, nur um am Schluß dann doch in die falsche Weisheit einer gesamtgesellschaftlichen Krankheitsbeschreibung zu verfallen, die den Infizierten zum sich willenlos der Krankheit ergebenden Nur-Menschen stilisiert und die Autorin eines amüsanten und nicht eben geistlosen Buches zur Mitläuferin erklärt. Die nach einer Ewigkeit Kohl und Folgetätern lange fällige und sich nicht das erste Mal ereignende Zerstörung des Alabastermythos' vom hautunreinheitsfreien und dauerbalsamisierten Duftmenschen der Feuchtgebiete ist eher Teil der Lösung als des Problems: Lieber über Scheiße reden, als einfach nur Scheiße reden - die in einem Gesellschafts- und Frauenbild à la "Sturm der Liebe" gipfelnde neoliberalkonservativoglobale Drecksblase mußte ebenso unweigerlich platzen wie die mit Derivaten überfüllten anderswo. Charlotte Roche verweigert sich diesem Wertesums und kehrt zu all den vom Stumpfarbeiten ablenkenden Sinnen und Sehnsüchten zurück, die mehr und mehr betäubt werden müssen zur Maximierung der Profite.
- P. Jüriens, per E-Mail -

KLASSENFRAGE

KONKRET 11/08: FilmTheater; Christiane Müller-Lobeck über "Let's make money"

Ja, man kennt das alles. Klar. Vor allem diejenigen, die lesen, was andere nicht wissen wollen. Logisch. "Es ist zu viel." Klar. Ist es. Viel zu viel, das ganze globale Finanzsystem. Die Form mag man "zusammengeklatscht" finden. Und Hermann Scheer ist ganz sicher nicht die Speerspitze des revolutionären Geistes. Aber was soll die Arroganz, mit der der Streifen abgekanzelt wird? Es geht um die Strukturen des Finanzsystems und nicht um das angebliche Versagen einiger weniger, die bedauerlicherweise an dem einen Nachmittag nicht aufgepaßt und damit die Krise ausgelöst haben. Schon hier greift ja gern die Selbstzensur der Medien ein. Ist es verwerflich, das Thema Leuten zugänglich zu machen, die keine KONKRET-Leser sind? Besteht die Nachwuchsförderung von KONKRET darin, Oberseminaristinnen ein Forum zur Übung schnöseligen Schreibens zu bieten? Und, mal ganz ehrlich: Wieso ist der neue Batman der Film des Monats im Oktober?
- Uli Ertle, Hamburg -

GESCHICHTSWISSEN

KONKRET 11/08: "Spur der Steine" von Thomas Blum

Obgleich ich den Film über Gunter Demnig noch nicht gesehen habe, möchte ich doch bei aller berechtigten Kritik von Blum an der künstlerisch etwas einfach gestrickten Idee Demnigs das Augenmerk auf etwas anderes richten, was Blum vielleicht entgangen ist oder ihm nicht bekannt sein mag. Neben der etwas fragwürdigen Neigung, ganz Europa zu pflastern, hat Demnig - in meinen Augen zumindest - sein Projekt selber desavouiert, indem er neben den Opfern des NS-Regimes von Beginn an auch noch einen ehemaligen Regimeunterstützer und -nutznießer wie Stauffenberg in seiner naiven und bedenkenlosen Gedenkpolitik mit berücksichtigt. Auch wenn die Tat Stauffenbergs mutig war, so gehört er nicht in diesen Kontext.
- Matthias Reichelt, Berlin -

GLAUBENSFRAGE

KONKRET 11/08: Titel, Gremlizas Express

Zu Gremlizas "Express", welcher diesmal besonders polemisch bis überheblich ausfällt - jedenfalls zum Beispiel den Karasek als Papst der Vizeliteratur zu adeln ... Superb! Wie bemerkte Erich Fried sinngemäß: Meine einzige Schwäche war die Überheblichkeit. Diese habe ich überwunden. Nun bin ich unfehlbar ... Quatsch mit Soße. Euer Heft ist so klasse, da freu ich mich jeden Monat drauf. Und: Der letzte Titel mit Marx auf der Dollarnote ist ein Muß.
- "andyocean", per E-Mail -

SPEZIALWISSEN

KONKRET 11/08: Tomayers ehrliches Tagebuch

Sehr geehrter Herr Tomayer, Sie schreiben in Ihrem Tagebuch, daß Sie sich für Hans-Joachim Schröders Werdegang interessieren. Einen sachdienlichen Hinweis hätte ich dazu: "Naamioooh rengekiooooh" ist offensichtlich eine Verballhornung von "Namyoohoo Renge-Kyoo". Damit leiten buddhistische Mönche, vor allem der Nichiren-Schule, in Japan die Rezitation des Lotus-Sutras ein. In Lhasa wird Schröder es also kaum gelernt haben können.
- Jürgen Wüllrich, per E-Mail -

Das folgende Kurzgedicht (ohne Titel) ist für Horst Tomayer und geht so: Tief im Innern ist fast jeder / Versicherungsvertreter.
- Alex Metzler, per E-Mail -

INVESTITIONSFRAGE

KONKRET 11/2008: "Öl in Israel", Interview mit John Brown und Richard Rinberg

Schönen Dank für den Tip! Investitionsentscheidungen bespreche ich immer vorab mit meinem Sohn. Da er erst zweieinhalb ist, muß ich die Sache angemessen servieren: Ich lese ihm "Asterix - Die Odyssee" vor. Der Druide braucht "Steinöl", ein Ingredienz des Zaubertranks, die Geheimwaffe der tapferen Gallier gegen die Römer. Asterix wird beauftragt, nach Mesopotamien zu reisen. Der phönizische Händler brachte es bisher von dort, hat es aber dieses Mal vergessen, woraufhin ihn der Druide beinahe erwürgt hätte .... Obelix muß zu Hause bleiben, denn wenn der Zaubertrank ausgeht, kann aus historischen Gründen nur er die Sicherheit des Dorfes garantieren. Er findet aber die Wildschweinjagd ohne seinen geliebten Freund langweilig und will ihn begleiten: "Ich will mit dir nach Me-po ... po-po ... popopo ... Me-popopo ... na, jedenfalls dahin, wo die Steine aus dem Öl kommen!" Der Kleine fängt an zu lachen, immer lauter, immer kräftiger, er kriegt sich nicht mehr ein vor Lachen: "Hahaha, Steine aus dem Öl - hahaha, Steine aus dem Öl - ......!" Okay, Kleiner, denke ich, es ist ja wieder einmal amüsant, mit dir zu plaudern. Wahrscheinlich hast du Recht, Papa wird etwas anderes finden. Die Geschichte muß ich selbstverständlich zu Ende lesen.
- Klaus-Jürgen Hügel, Berlin -

EXPERTENWISSEN

KONKRET 10/08: Gremlizas Express

Hermann L. Gremliza mokiert sich über einen Antrag der beiden Politiker Klaus-Peter Hesse, CDU, und Martina Gregersen, GAL, eine neue S-Bahn-Station in Hamburg nicht "Hamburg Airport", sondern "Hamburg Flughafen" zu nennen. Auch mir sind die Parteien, denen diese Politiker angehören, suspekt, und man könnte hinter dem genannten Antrag durchaus unangebrachte Deutschtümelei vermuten. Aber in diesem Fall steckt dahinter wohl eher eine gewisse Sensibilität (und Wertschätzung) für die Alltagssprache. Die beiden exemplarischen Sätze, in denen Gremliza den Gebrauch deutscher statt englischer Ausdrücke karikiert, überzeugen nicht, da hier unangemessene Übersetzungen verwendet werden, die auch von Sprachpuristen so nicht vorgeschlagen würden. Eine "Verkehrsexpertin" muß nicht als "Verkehrsfachfrau" ins Deutsche übersetzt werden, da "Experte/Expertin" kein neu eingeführter Anglizismus ist, sondern ein seit dem 19. Jahrhundert im Deutschen geläufiger Ausdruck, der auch nicht aus dem Englischen, sondern aus dem Französischen stammt.
- Dr. Klaus Engelmann, Nürnberg -

GUT ZU WISSEN

KONKRET allgemein

Jetzt kenne ich Ihre Zeitschrift seit über 25 Jahren, mein langjähriger Freund hatte KONKRET abonniert. Nun bin ich seit einigen Jahren selbst Abonnentin und freue ich mich auf jedes Heft. Ich danke Ihnen für das Querdenken und Informieren über eine andere Sicht auf die Welt und die Politik. Mir hilft dies immer wieder, wach zu bleiben / zu werden und dem Radio oder der Tageszeitung nicht auf den Leim zu gehen mit der eingeschränkten Weise, die Welt zu beschreiben. Fernsehen schaue ich schon gar nicht mehr. Ich bewundere Ihren analytischen Verstand, manchen Artikel lese ich drei- oder viermal, bis ich es wirklich verstanden habe. Ich wollte es einfach mal schreiben: Es ist gut, daß es KONKRET gibt.
- Gaby Hanelt, per E-Mail -

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36