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36 Jahre Konkret CD

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Heft 04 2007

an konkret

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KONKRET 3/07: von KONKRET

Im aktuellen Heft wird an eine Äußerung Gremlizas vom März 2003 erinnert: "Wäre gewährleistet ... hätte ich keinen Einwand" gegen einen militärischen Angriff auf den Irak. Da ich kein regelmäßiger Leser Ihrer Zeitschrift bin, erlaube ich mir die Rückfrage, ob er seitdem einen Einwand veröffentlicht hat und, wenn das der Fall ist, wie der Einwand lautet? Für eine baldige Antwort wäre ich dankbar.
Matthias Gockel
per E-Mail

Die Antwort gab Gremliza im März 2003: "Wäre gewährleistet, daß Saddam Husseins Regime beseitigt und durch ein menschenfreundliches ersetzt werden könnte, ohne fünfzig-, hunderttausend oder mehr Iraker kollateral umzubringen und zugleich an anderen Orten andere Monster zu entfesseln, hätte ich keinen Einwand." Wie der Konjunktiv ausdrückte, war das, was, um keinen Einwand zu haben, gewährleistet sein müßte, nicht gewährleistet, und also hatte der Verfasser eben diesen Einwand. Daß der sich als zutreffend erweisen sollte, bedurfte keines erneuten Hinweises durch den Verfasser. Es war und ist der Tagespresse tagtäglich zu entnehmen. - Die Red.

Einmal am Rhein...
KONKRET 3/07: "Der Blutstrom" von Gerhard Henschel
Glückwunsch zu dieser flammenden Entmythisierung der vaterländischen Rheinromantik! Akribisch dokumentiert von Kleist bis Kohl. Doch das Unglück fing schon früher an. Mit dem "Nibelungenhort", "einst von Hagen lobebären tief versenkt im grünen Rhein", mit Wagners "Rheingold" also. 1776, nur zwei Jahre nach dem bluttriefenden Trinklied von Johann Heinrich Voß, rühmte Christian Lävin Sander schon wieder den Wein vom deutschen Rhein, denn "er kommt nicht aus Ungarn, noch aus Polen, noch wo man franzmännisch spricht".
Und heute? Das "Warum ist es am Rhein so schön?" und das "... müßte am Rheine geboren sein" wird hauptsächlich in mallorquinischen "Drosselgassen" gegrölt. Wie auch die einschlägigen Karnevalsschnulzen. Nur gut, daß Gerhard Henschel nicht auch darauf noch eingegangen ist.
Egon Kehler
Ainring

In dem Beitrag "Der Blutstrom" sind "die infantilen Wutausbrüche des ukrainischen Diktators Lukaschenko" erwähnt. Ja, es ist ein Kreuz mit diesen pimpfigen Kleinstaaten! Aber wenigstens die ehemaligen Sowjetrepubliken sollte man schon auseinanderhalten können, seit in Minsk die orangene Revolution stattgefunden hat.
Joseph Gaigl
per E-Mail

An dem Rückblick auf die Dichtungen jener "kiefermahlenden Patrioten" hat mir am besten gefallen, daß sie meiner Kenntnis im Wortlaut bisher entgehen konnten, da sie anders denn als Vehikel zum Totschlag nicht zu gebrauchen sind. Wenn das als Rheinromantik gilt, dann sollte Heine vielleicht ganz herausgelassen werden, nicht nur aufgrund der erwähnten "Absage an den nationalistischen Kitsch", sondern weil jene "Romantik" eben nicht fähig gewesen wäre zu der ausgereiften Symbolik von Pathos und Erotik, durch die sich der Patriotismus Heines davon absetzte.
Markus Sabri
Wuppertal

... allein zu zwein

KONKRET 3/07: "Die Revolution der Frische" von Michael Rudolf

Alleinstellungsmerkmal, das - Begriff aus der Religions- und Ideologiearbeit. Der Vatikan hat seine Kosmologen, die Amis haben ihre Kreationisten. In Deutschland werden Alleinstellungsmerkmale verwendet. Hier werden jene Merkmale herausgearbeitet, die unsere Einstellungen zum Universum, zum All, beeinflussen sollen. Naturwissenschaftler erarbeiten gemeinsam mit Theologen und Sloterdijk aus Weltanschauungen diese Alleinstellungsmerkmale. Sie werden dann von Statistikern und Systemtheoretikern als diagrammatische Anweisungen an das Pressewesen weitergegeben. Sie gelten als Richtlinien für Horoskope und Artikel über das menschliche Liebesleben und die Entstehung von Galaxien. Die Kritikerzunft benutzt sie als Parameter für ihre Besprechungen ebenjener Presseerzeugnisse.
Kai Müller
per E-Mail

Linksverkehr

KONKRET 3/07: "Premium-Politik" von Winfried Wolf

Sozialismus ist, wenn alle laufruhige, sparsame, sichere, rückenkomfortable, ja auch ästhetische Autos fahren - und nicht, wenn alle Trabi oder Toyota fahren! Und wenn allen ein verbraucherfreundliches öffentliches Verkehrssystem zur Verfügung steht, wenn es Gepäck und Zielort zulassen. Ich habe nie verstanden, warum Menschen, die bewußt essen und trinken, sich bewußt kleiden, einrichten, die Kunst, Literatur, Musik, Film lieben, allein das Auto als reinen Zweckgegenstand bezeichnen, dessen Qualität und Ästhetik keine Rolle spielen.
Seit Jahrzehnten treuer KONKRET-Leser und Jaguar-Fahrer,
Markus Klein
per E-Mail

Präventivschlag

KONKRET 3/07: hier KONKRET

Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Rosenkranz! Sorry, aber ich wünsche nicht, daß Sie mit der Strafanzeige gegen Steinmeier Erfolg haben. Sicherlich machen die Amerikaner in Guantánamo viel falsch, aber im Prinzip ist eine solche Einrichtung notwendig, damit aus potentiellen Terroristen keine Massenmörder werden. Ein gewisser Herr Atta war im Frühstadium seiner zweifelhaften Karriere möglicherweise auch "nur" ein naiver Frömmling ...
Werner Pfetzing
per E-Mail

Lebensraum

KONKRET 3/07: "Bekannte Muster" von Horst Pankow

Ihr Blatt lügt, wenn es schreibt, Hitlers Rußlandfeldzug sei ein nie dagewesener Vernichtungsfeldzug gewesen. Wir haben 1876 und 1912 das gleiche erlebt. Es war ein Krieg, in dem die Alliierten unser Volk auslöschen wollten und wesentliche Kräfte der armenischen Minderheit für dieses Ziel gekämpft haben. Die Alliierten wollten das türkische Volk auslöschen, um unser Land als Lebensraum für ihre Glaubensgenossen zu erobern. Die Armenier, die besser gebildet und reicher waren als die Türken, sahen (und sehen)sich als eine Herrenrasse, die uns Untermenschen beseitigen wollten.
Fahrettin Tahir
per E-Mail

Mut zur Lücke

KONKRET 3/07: "Tote Armee Fraktion" von Hermann L. Gremliza

Gut gegeben! KONKRET gibt es am Kiosk, nicht im Internet, wer ein Abo will, sollte mich fragen, dann bekomme ich nämlich mal wieder ein schönes Buch geschenkt. Also, raus aus der Muffbude, KONKRET gekauft (die 4,80 werden schon noch vorhanden sein), schöne Texte lesen und die olle Schrotflinte von Oppa ordentlich geölt, und dann ab in den Schraubstock! Ritze ratze voller Tücke ... (W. Busch)
Stephan Roth
per E-Mail

Was mich am meisten verwundert, ist die fehlende Kontextualisierung der von der RAF verübten Verbrechen. Was die RAF selbst nur unzureichend thematisiert hat, ist die Frage, wie beispielsweise ein Mann wie Schleyer, der während des Holocaust für die "Arisierung" von Böhmen/Mähren zuständig war, nach Kriegsende in der BRD wieder ein so hohes Amt bekleiden konnte. Hat sich damals jemand gefragt, ob Schleyer wieder die Politik des Nationalsozialismus im administrativen Bereich unterstützen würde? Warum mußte sich Schleyer nie von seiner Vergangenheit distanzieren? Aus welchem Grund besteht gegenüber ehemaligen RAF-Terroristen eine Erwartung, die nicht einmal in der Gegenwart für Verbrecher des Nationalsozialismus besteht?
Marcel Matthies
Freiburg

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36