Freitag, 19. April 2024
   
Startseite Konkret Hefte Konkret Texte Sonderhefte Konsum Online Konkret Verlag

Das aktuelle Heft



Aboprämie



Studenten-Abo



Streetwear



36 Jahre Konkret CD

36 Jahre Konkret CD


Heft 01 2006

an konkret

Sehr deutsch

KONKRET und die Welt

Ich lese gerade mit Schrecken eine Meldung zu einem Statement der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Renate Künast, die von deutsch-nationaler Moralität und Arroganz, sowie von beleidigendem Anti-Amerikanismus strotzt. Unter der Überschrift "Keine gemeinsamen Werte mit den USA" wird die Äußerung von Künast beschrieben, daß Deutschland und die USA "im Kern keine übereinstimmenden Werte haben". "Todesstrafe und Folter sind für uns nicht akzeptabel". "Darin unterscheiden wir uns von den USA, das ist es, worüber wir reden müssen." Diese unqualifizierte Äußerung paßt zur Hinrichtung von "Tookie" Williams und zu den Folter-Vorwürfen gegen die USA.
Was, meiner Meinung nach, jedoch vergessen wird, ist, daß Folter in Deutschland durchaus kein Fremdwort ist. Ich erinnere an den Frankfurter Polizei-Vizepräsidenten Wolfgang Daschner, der zur Befreiung einer Geisel auch Folterungen durchaus als legitime Art deutscher Polizeiarbeit betrachtete. Einen Unterschied zu der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika kann ich hierbei nicht erkennen. Nur die Todesstrafe bleibt ein deutsches Tabu. Wobei, wenn des "Volkes-Stimme" - der "Bild"-Zeitung - geglaubt werden könnte, es auch in Deutschland durchaus in einigen Bevölkerungsschichten Verständnis für Verstümmelungen und Lynchjustiz vorhanden ist.
Deshalb bleibt für mich nur die Interpretation, daß die aufgrund der staatlich sanktionierten Tötung eines ehemaligen Gang-Mitglieds zur Zeit wiederentdeckte antiamerikanische Stimmung (die natürlich nie ganz verschwunden war) von den Grünen politisch ausgenutzt werden soll. Nur so ergeben die unqualifizierten und undifferenzierten Äußerungen der Fraktionsvorsitzenden Sinn. Mit dieser Äußerung sind die Grünen komplett in der bürgerlichen Mitte (wenn nicht sogar weiter rechts) angekommen. Grauenhaft, solch bösartige, deutsch-nationale, alt-europäische Überheblichkeit.
Übrigens ist Ihre Zeitschrift zum großen Teil dafür verantwortlich, daß mir solche "Entgleisungen" nun auffallen und ich sie unerträglich, weil intolerant und demagogisch finde. Also, vielen Dank, daß es Sie gibt.
Jan Puhlmann,
per E-Mail

Sehr emanzipiert

KONKRET 11/2005: "Gremlizas Express"

Alice Schwarzer, schreiben Sie, habe die Nazis nie gemocht, weil es bei der SS keine Reichsführerin gab. Beiliegendes Foto zeigt, daß sich Alice Schwarzer trotzdem um "Volk und Staat" verdient gemacht hat.
Elisabeth Kemper,
Wuppertal

Sehr skandinavisch

Literatur KONKRET Nr. 30 und KONKRET 11/2005: "Das Kapital irrt sich nie" von Georg Fülberth

In mehr als zwanzig Jahren KONKRET-Lektüre selten angetroffen, tauchte sie in der ausgezeichneten Literaturbeilage an einer Stelle auf: die Plus-Verkäuferin. Auch ihre Lebensperspektive ist trübe. Im Glücksfall bis Mitte/Ende vierzig kapitalistisch angewendet, wird sie auf die Straße gesetzt, muß ihre Ersparnisse bis zur Neige aufbrauchen und fristet bis ans Lebensende ein Dasein als Sozialfall. Deshalb hat sie, wenn sie denn wählen war, den Neoliberalismus zu bekämpfen versucht. Auch bei Georg Fülberth finden die Unterschichten Erwähnung. Eine Skandinavisierung Deutschlands, wohlgemerkt Deutschlands, wird skeptisch beurteilt, wäre aber in üppiger Ausstattung und mit allen Schikanen eine herbe Niederlage für bestimmte herrschaftliche Kreise. Das wäre schon mal ein Anfang und könnte tatsächlich "sogar" bei den Unterklassen Gefallen finden.
Stefan Jahn,
München

Sehr fromm

KONKRET 12/2005: hier KONKRET

Seit langem bin ich entsetzt, wie aggressiv und bar jeden Wissens über das konkrete muslimische Leben in Deutschland KONKRET über den Islam berichtet. Wenn Herr Raddatz hier behaupten darf, die gläubigen Muslime würden jedes Wort des Korans ernstnehmen, und ihnen damit indirekt unterstellt, daß sie sich jederzeit menschenfeindlich verhalten könnten, dann beteiligt sich KONKRET an der fast alltäglichen Islam-Hetze. Heitmeyer hat festgestellt, daß ca. 70 Prozent der Deutschen den Islam untauglich für unsere Gesellschaft halten. Merkt ihr denn nicht, welche Feuer ihr schürt? Spürt ihr nicht, wie ihr all die vielen Muslime, die schon Jahrzehnte friedlich und menschenfreundlich mit uns leben, verletzt?
Ich bin sicher, daß keiner, der so schreibt, eine einzige fromme muslimische Person kennt. Helmut Hafner,
per E-Mail

Sehr gut

KONKRET 12/2005: "Comics aus der Hölle" von Kay Sokolowsky

Einen herzlichen Dank an Kay Sokolowsky für seinen Bericht "Comics aus der Hölle". Vor zwei Wochen kaufte ich Das Komplott von Will Eisner. Nach der Lektüre dachte ich noch, daß hier wieder mal ein hervorragendes Werk vorliegt, von dem niemand Notiz nehmen wird. Weil Comics ja bekanntlich nur für Kinder sind. Wer schreibt trotzdem drüber? KONKRET natürlich. Vielleicht wäre es bei Gelegenheit einmal möglich, das Gesamtwerk von Jacques Tardi (Grabenkrieg, Abwärts, Die Macht des Volkes) zu würdigen.
Pierre Stuckenschmidt,
per E-Mail

Sehr lustig

KONKRET allgemein

Sehr geehrter Herr Gremliza,
wie viele andere lese ich seit Jahren fas-
ziniert Ihre Beiträge und Kommentare zum Weltgeschehen. Fasziniert, weil Sie insbe-
sondere mit Ihren Prognosen zu den Nachwehen der Wende vor allem in der GUS goldrichtig lagen - Sie sind ein Makroanalyst erster Güte!
Was mich ebenfalls beeindruckt - Ihr für einen Linksradikalen ungewöhnliches Eintreten für die Politik der Regierung Bush, die tatsächlich demokratische Verhältnisse in allen Teilen der Welt durchsetzen will und wohl auch wird - mit viel Peitsche und wenig Zuckerbrot zwar, aber immerhin. Ich hoffe, daß auch unter anderen Linken die Erkenntnis wächst, wie wichtig Präventivkriege sein können, und wie unsinnig das Konzept vom Antiimperialismus letztlich war.
Jan Reichenbach,
per E-Mail

Sehr links

Tomayers ehrliches Tagebuch

"Warum nur hat der Kulturbetrieb diesen bayerischen Sprachvirtuosen (Tomayer) so sehr links liegen gelassen?" fragt der "Spiegel". - Vielleicht, weil der Betrieb ähnlich dem "Spiegel" die Zeitschrift KONKRET, in der dieser deutsche Virtuose seit Jahrzehnten glänzt, als zu sehr links liegen lassen hat.
Hermann Kant,
Prälank

KONKRET Text 56


KONKRET Text 55


Literatur Konkret Nr. 36