Rezensionen
Kay Sokolowsky
Michael Moore
Filmemacher Volksheld Staatsfeind
200 Seiten, broschiert
EUR 15.00     SFr 26.00
ISBN 978-3-89458-238-8

„Sokolowsky selbst legt eine bemerkenswerte stilistische Bandbreite an den Tag - platt bis brillant, mal feinsinnig, mal polemisch. Sein Buch ist eine unterhaltsame und kritische Würdigung des Volkshelden und Staatsfeindes aus Michigan. In einer immensen Fleißarbeit hat der Autor eine Fülle an Quellen zusammengetragen und ausgewertet. Und so erfahren wir auch viel über hierzulande wenig bekannte Aspekte im Leben und Wirken Michael Moores.“
DeutschlandRadio, 05.12.05

„Ein deutsches Phänomen: Man erliegt antiamerikanischen Stereotypen selbst dort noch, wo die Kritik sich formal gegen den Antiamerikanismus zu wenden scheint, den Moore in Deutschland genährt hat. Der riesige Erfolg, den er hierzulande genießt, ist sicher darauf zurückzuführen, dass George W. Bush für viele Deutsche – hier ebenfalls rechte wie linke – zum Hauptfeind Nummer eins geworden ist, über den sich aufzuregen die Probleme im eigenen Land vergessen lässt. Dieser Reflex ist hinlänglich kritisiert worden. Aber kann man ihn Moore zum Vorwurf machen? Die Neider jedenfalls, denen nichts Besseres eingefallen ist, als Moore wegen seines Körpergewichts und Kleidungsstils anzugreifen, spielen genau die Klischees aus, die auch Bush-Gegner in Deutschland verwenden. In beiden Fällen lautet der Vorwurf: dumm, grobschlächtig, unkultiviert. Dem gegenüber hat Kay Sokolowsky vorbildliche Arbeit geleistet, indem er Moore zwar für inhaltliche und stilistische Fehler angreift, an keiner Stelle jedoch zu einer Polemik ansetzt, die Moores Verdienste nur kleinredet, weil sie beim deutschen Publikum Ressentiments schüren oder unterstützen. ‚Daß ich im Zweifelsfall mit Michael Moore sympathisiere und nicht mit seinen Gegnern, daß mir sein Egoismus, seine Geltungssucht und seine Holzhammerrhetorik nicht entgangen, jedoch weniger wichtig sind als seine Integrität, sein Mut und sein Humor‘, all das bekennt Sokolowsky gleich im ersten Kapitel. So schrecklich es ist, im Zusammenhang mit einem politischen Buch von Ausgewogenheit zu sprechen, so hat doch bislang niemand über Moore so ausgewogen kritisch und würdigend geschrieben.“
Junge Welt, 30.12.05

|   Zurück   |   TOP ^   |

© Konkret Literatur Verlag, Ehrenbergstr. 59, 22767 Hamburg