Gesamtprogramm
Klaus Körner
»Die rote Gefahr«
Antikommunistische Propaganda in der Bundesrepublik 1950-2000
208 Seiten, broschiert
EUR 15.00     SFr 27.30
ISBN 978-3-89458-215-9
vergriffen

Die langen Schatten des Kalten Krieges reichen bis in die Gegenwart, weit über das Ende der DDR und der Sowjetunion hinaus. Während man sich heute um gute Beziehungen zu Russland bemüht, ist die DDR das bevorzugte Hassobjekt der deutschen Politik und Medien als Verkörperung des Bösen.

Erklärlich ist diese Einstellung nur durch einen tief verwurzelten Antikommunismus, einer Art Basisideologie der Bundesrepublik. Dabei hatte die DDR zu keiner Zeit eine besondere Attraktivität auf die Westdeutschen. KPD und DKP waren nie mehrheitsfähig, auch ein bewaffneter Angriff auf die Bundesrepublik stand nie bevor.

Die Hochzeit der Propaganda war die Phase der Konfrontation in den 50er Jahren. Der bürgerliche Antibolschewismus kultivierte ein Gefühl des Grauens vor "dem Osten". Die SPD hingegen agitierte, in der DDR gebe es keinen wahren Sozialismus. Die große Empörung nach dem Mauerbau 1961 wich bald einer politischen Ernüchterung. Propagiert wurden jetzt indirekt wirkende Formen der "ideologischen Diversion" gegen die DDR. Im "roten Jahrzehnt" der Studentenbewegung von 1968 und der Entspannungspolitik nach 1969 verschwanden die alten Institutionen des Kalten Krieges. Doch mit den Berufsverboten im Innern, dem Kampf für Dissidenten in Osteuropa und der DDR - Bahro, Havemann, "Manifest der DDR-Opposition" - sowie der Verbreitung ihrer Literatur wurden neue Konfliktfelder aufgetan. Als Gorbatschow 1986 den neuen Kurs von Glasnost und Perestroika verkündete, geriet die DDR in einen politischen Zwei-Fronten-Krieg, den sie nicht überleben konnte.

Das Buch schildert den Wandel der Ideologien, Institutionen und der Medien der antikommunistischen Propagandafeldzüge über fünf Jahrzehnte vom Kongress für kulturelle Freiheit bis zur Gauck-Behörde.



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