Gesamtprogramm
Rolf Gössner
»Big Brother« & Co.
Der moderne Überwachungsstaat in der Informationsgesellschaft
192 Seiten, broschiert, 2. Auflage
EUR 16.50     SFr 30.00
ISBN 978-3-89458-195-4
vergriffen

Die Bundesrepublik erlebte in den 70er Jahren die wohl schärfste innenpolitische Krise ihrer Nachkriegsgeschichte: Die RAF hatte dem Staat mit ihren Anschlägen den 'Krieg' erklärt, und der 'wehrhafte' Staat hat diese "Kriegserklärung" angenommen, indem er den Ausnahmezustand verhängte, ohne ihn förmlich zu deklarieren.

Obwohl der "Deutsche Herbst" längst Geschichte ist, wirkt er bis heute fort. Die Ausnahmebestimmungen wurden rasch in Sondergesetze gegossen, die längst zum innenpolitischen Standard geronnen sind. Der faktische Ausnahmezustand wurde Normalität. Verdachtlose Kontrollen ("Schleierfahndung"), genetische Rasterfahndung, Telekommunikations- und Video-Überwachung stehen beispielhaft für diese Entwicklung: Der Mensch als potentielles Sicherheitsrisiko.

Rolf Gössner konstatiert eine dramatische Zunahme der Kontrolldichte im öffentlichen und privaten Raum. Er zeigt die Auswirkungen der verschärften Sozialkontrolle auf die betroffenen Menschen und auf die Substanz der Bürgerrechte auf. Im Zentrum seiner Überlegungen steht dabei die Frage, ob im Zuge der informationstechnologischen Entwicklung der 'Überwachungsstaat' als gesellschaftliche Bedrohung nicht längst von einer modernen, vernetzten 'Kontrollgesellschaft' ergänzt wird. Und er geht auch der Frage nach, ob die rot-grüne Bundesregierung einem solchen Trend wenigstens entgegenzuwirken versucht oder eher an einer Modernisierung des etablierten Sicherheitsstaates mitwirkt.


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