Lieferbare Titel
Claudia Pinl
Das Biedermeier-Komplott
Wie Neokonservative Deutschland retten wollen
276 Seiten, broschiert
EUR 15.00     SFr 26.00
ISBN 978-3-89458-251-7

Neokonservative Publizisten sehen Deutschland am Abgrund. Werte und Institutionen wie die Familie, die Nation und die Religion seien systematisch heruntergewirtschaftet worden. Das Ergebnis: Bevölkerungsschwund und allgemeine gesellschaftliche Erosion. Claudia Pinl macht in ihrem Buch deutlich, dass der Neokonservatismus, der in der Politik und in den Medien immer öfter zum Ausdruck kommt, die wahren Probleme der Gesellschaft verschleiert. Sein Bemühen, rechte Denkfiguren in der politischen Mitte heimisch zu machen, ist ein gefährlicher Angriff auf die demokratischen Grundlagen der Gesellschaft.

Neokonservative Publizisten sehen Deutschland am Abgrund. Die Scheidungsziffern steigen, die Geburten sinken. Von außen drohen Globalisierung und islamistischer Terror. Schuld sei die Generation der 68er mit ihren Forderungen nach Selbstbestimmung und Frauenemanzipation. Werte und Institutionen wie Familie, Nation und Religion seien systematisch heruntergewirtschaftet worden. Das Ergebnis: Bevölkerungsschwund und allgemeine gesellschaftliche Erosion. Die populistische Hetze gegen berufstätige Frauen, die als „Gebärverweigerinnen“ für den angeblichen Untergang des deutschen Volkes verantwortlich gemacht werden, ist gesellschaftsfähig geworden, wie der Applaus für Eva Herman zeigt. Die Neokonservativen empfehlen als rettenden Schritt in die Zukunft die Rolle rückwärts in ein vermeintlich sicheres Biedermeier: Die Wiederbelebung traditioneller Institutionen und bürgerlicher Werte wie Familie, Nationalstolz, Religion. Die tatsächliche Bedrohung nehmen Schirrmacher, Matussek, di Fabio, Kirchhof und Co. nicht zur Kenntnis: Sie liegt nach Meinung der Autorin in der breiter werdenden Kluft zwischen Arm und Reich im Lande. Der Rückzug des Staates aus der sozialen Verantwortung hat zur Folge, dass immer mehr Menschen in Deutschland aus den Zonen materieller Sicherheit und gesellschaftlicher Anerkennung ausgeschlossen werden. Claudia Pinl zeigt in ihrem Buch, wie der neokonservative Diskurs dazu beiträgt, Denkfiguren des rechten Randes in der politischen Mitte zu etablieren. Mit ihren Angriffen auf das Selbstbestimmungsrecht von Frauen, der Aufforderung, die dunkleren Seiten der deutschen Vergangenheit rückstandslos zu entsorgen und die Erziehung von Kindern endlich wieder autoritär zu gestalten, greifen die Neokonservativen die demokratische Basis der Gesellschaft an.

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