Immer wieder werden junge Menschen mit der Geschichte des Nationalsozialismus und der Judenverfolgung konfrontiert - und doch bleibt ihr Bezug dazu ungeklärt. Birgit Rommelspacher zeigt anhand von Interviews mit jungen Frauen, wie Erfahrungen in der Familie weitergegeben und verarbeitet werden und welche Bedeutung das für das Selbstverständnis der Frauen vor allem als Deutsche hat.

Was hat die junge Generation heute mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust zu tun? Dieser Frage geht das Buch anhand von Interviews mit jungen Frauen nach. Ausgangspunkt der Untersuchung war die Frage, wie junge Frauen heute mit Juden und Jüdinnen umgehen, welche Bilder sie mit ihnen verknüpfen. Erwartungsgemäß sind sie besonders durch die NS–Vergangenheit geprägt: das "komische" Gefühl, das hochkommt, die Vorsicht im Umgang, die Angst zu fragen oder etwas falsch zu machen und zugleich die Gewissheit, keine Juden zu kennen – was sich häufig als Täuschung herausstellte. Alle diese Äußerungen zeigen die Unklarheit der jungen Frauen über ihren Bezug zur Geschichte, ihre vielen unbegriffenen Konflikte.
Diesen Konflikten ist die Autorin nachgegangen, hat sie von ihrer psychologischen wie auch soziologischen Seite und von ihren kulturhistorischen Hintergründen her analysiert. Es geht ihr darum aufzuhellen, wie Antisemitismus bei uns tradiert wird, wie Schuld und Verantwortung weitergegeben werden und wie sich dies auf das Selbstverständnis der Frauen vor allem als Deutsche auswirkt.

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